Accra (Agenzia Fides) - "Der Dialog hat das Potenzial, Ansporn für ein besseres Verständnis der Wahrheit zu sein", betont der Generalsekretär der ghanaischen Bischofskonferenz Ghanas, Pfarrer Lazarus Anondee, auf dem Nationalen Forum für Fragen der Konfliktprävention (National Forum on Trending Conflict Issues - Sahel Peace Initiative) in Accra. Das von der Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem katholischen Hilfswerk (Catholic Relief Services, CRS) organisierte Forum brachte die wichtigsten Akteure des Landes zusammen, die sich für den Schutz des Landes vor gewalttätigem Extremismus und Terrorismus einsetzen. An der Veranstaltung nahmen unter anderem Angehörige der ghanaischen Streitkräfte, der Strafvollzugsbehörde, der Einwanderungsbehörde, des Christlichen Rates von Ghana, Vertreter politischer Parteien und traditioneller Führer teil.
Pfarrer Anondee wies darauf hin, dass in der zentralen Sahelzone Westafrikas derzeit Gewalt und Extremismus zunehmen und sieht den Grund dafür in schwachen Institutionen und die schwindenden natürlichen Ressourcen. Dies wiederum", betonte Pater Anondee, "führt zur Migration von Millionen von Menschen auf der Suche nach Sicherheit, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Region“. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz forderte daher die Teilnehmer auf, mit den lokalen Gemeinschaften und der Zivilgesellschaft, einschließlich der Religionsvertreter, zusammenzuarbeiten, um das Vertrauen in die lokalen und nationalen staatlichen Institutionen wiederherzustellen und die aktive Bürgerbeteiligung neu zu beleben.
Dr. Tim Ba-Taa-Banah, Direktor des Nationalen Zentrums für Terrorismusbekämpfung des Ministeriums für nationale Sicherheit, sagte in seinem Beitrag, dass Ghana bisher zwar noch keine direkten terroristischen Anschläge zu verzeichnen habe, aber dennoch nicht vor solchen Angriffen gefeit sei. Er forderte daher die Bevölkerung Ghanas auf, den Sicherheitsbehörden verdächtige Handlungen zu melden.
Bereits in der zweiten Novemberhälfte fand in Ghanas Hauptstadt ein Treffen der „Accra-Initiative“, die 2017 ins Leben wurde und darauf abzielt, regionale Bemühungen zu koordinieren, um der wachsenden Bedrohung durch dschihadistische Gewalt zu begegnen, von der Mali, Burkina Faso und Niger betroffen sind und die nicht zuletzt auch auf Küstenstaaten wie Toga und Benin übergreifen könnte, in denen bereits die ersten Terroranschläge verübt wurden. Die Präsidenten von Benin, Togo, Ghana, Elfenbeinküste und Burkina Faso sowie die Staatsoberhäupter von Niger und Mali trafen im Rahmen der Initiative in Accra mit Vertretern der Europäischen Union, Großbritanniens und Frankreichs zusammen. In den letzten Monaten hat die Initiative aufgrund der Zunahme von Anschlägen in Benin und Togo, aber auch durch das wachsende Interesse westlicher Partner, die versuchen, ihre Strategie in der Region neu zu definieren, an Bedeutung gewonnen. Die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Sahelzone "droht die gesamte westafrikanische Region zu verschlingen", warnte der ghanaische Präsident Nana Akufo-Addo bei der Eröffnung des Treffens im November.
(L.M.) (Fides 2/12/2022)