AMERIKA/KOLUMBIEN - Provinz Darién: Bischöfe beraten über Schicksal von Migranten im Grenzgebiet

Mittwoch, 23 November 2022 auswanderung   bischofskonferenzen  

Apartado (Fides) - "Die Migranten bei denen es sich um Menschen aus zahlreichen Ländern handelt, haben uns von den Wechselfällen berichtet, denen sie ausgesetzt sind, um in Necocli anzukommen, und von den Ängsten, die sie bei der Durchquerung der so genannten 'Hölle von Darién' erleiden, wo sie Krankheiten, Diebstählen, Übergriffen, Unfällen und der Ausbeutung durch diejenigen ausgesetzt sind, die in ihnen eine Gelegenheit für die eigenen wirtschaftliche Gewinne sehen. All dies geschieht ohne jegliche institutionelle, lokale oder staatliche Kontrolle", so die Bischöfen, die den Vorstand der Bischofskonferenzen von Venezuela und Kolumbien vertreten und am 21. und 22. November zusammenkamen, um die über die Migrationskrise von Tausenden von Venezolanern, Haitianern und Ecuadorianern zu sprechen, die auf ihrem Weg in die Vereinigten Staaten den gefährlichen Weg durch die Wälder in der Provinz Darién durchqueren. Das Treffen fand im Rahmen der Kampagne "Zu Füßen der Migranten" statt, die jährlich von der Diözese Apartadó auf den Weg gebracht wird. Es handelte sich um das zweite Treffen der Bischofskonferenzen der beiden Länder zur Migrationskrise nachdem sie bereits im Oktober 2022 in San Cristóbal zusammengekommen waren (vgl. Fides 18/10/2022; 14/10/2022; 29/09/2022).
Nach Angaben der Bischofskonferenzen beider Länder begegneten die kolumbianischen und venezolanischen Bischöfe Migrantenfamilien im Hafen von Necoclí in der Region Urabá in Antioquia, wo Tausende von Migranten ankommen, bevor sie die Grenze zu Panama erreichen. In den Räumen der Pfarrei Nuestra Señora del Carmen hörten sie sich Geschichten der Entwurzelung an und sprachen über die Gründe, die Migranten dazu bringen, sich in Kolumbien niederzulassen oder in andere Länder auszuwandern. Die Bischöfe verteilten im Hafen auch Hilfspakete an Menschen auf der Durchreise. Die katholische Kirche hilft in den Städten Necoclí und Acandí in Zusammenarbeit mit der Caritasstelle der Diözese Apartadó, der Caritas Kolumbien, des kirchlichen Netwerks Clamor, und Ordensschwestern aus verschiedenen Kongregationen.
Auf der Tagesordnung des zweitägigen Treffens stand auch eine Begegnung der Bischöfe mit Vertretern der lokalen Behörden, des Büros des Bürgerbeauftragten, Migration Colombia, UNICEF, IOM, UNHCR, dem Kolumbianischen Roten Kreuz, dem Mercy Corps und WORLD VISION. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Charakterisierung der jüngsten Migrantenwelle mit Großfamilien, zu denen auch Kinder, Jugendliche und ältere Menschen gehören, sowie der Menschenhandel, sexuelle Ausbeutung und Ausbeutung der Arbeitskraft sowie das Schicksal der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen. In dem Bewusstsein, dass es sich nicht um ein nationales, sondern um ein regionales Problem handelt, verpflichteten sich die kolumbianischen und venezolanischen Bischöfe, Initiativen und Projekten zur Unterstützung von Migranten durch die Sozialpastoral und die Caritas der beiden Länder Priorität einzuräumen.
Im gemeinsamen Abschlusskommuniqué stellten die Bischöfe fest, dass "der Migrationsstrom in Darien anhält und weiterhin Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich bringt". Sie erinnern daran, dass „Migranten und Flüchtlinge aufgrund von Armut, politischen Konflikten und Gewalt gezwungen sind, ihre Herkunftsländer auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen und Chancen für die Zukunft ihrer Familien zu verlassen".
Die Bischöfe dankten den verschiedenen Organisationen, die sich gemeinsam für Migranten einsetzen, und riefen dazu auf, "das Recht auf menschliche Mobilität zu respektieren, den Fremden willkommen zu heißen“ und „jede Form von Nationalismus und alle fremdenfeindlichen Handlungen der Verachtung und Misshandlung von Ausländern zu unterbinden". Darüber hinaus sollten Migranten mit allen Mitteln begleitet werden, „insbesondere im institutionellen Bereich, um Menschenhandel, alle Arten von Gewalt und Ausbeutung zu vermeiden…“. Es sollten Möglichkeiten zur Integration geboten werden und „alle öffentlichen Einrichtungen sollten sich verpflichten, sichere Routen zu fördern, die die Menschenrechte respektieren".
(SL) (Fides 23/11/2022)


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