Manzini (Fides) – „Wir befürchten eine zweite starke Welle politischer Gewalt", warnt Bischf José Luis Ponce de León IMC von Manzini in eSwatini (dem ehemaligen Swasiland), wo am 18. Oktober 2022 in Manzini zwei Polizisten am helllichten Tag getötet wurden. Nach diesen letzten beiden Morden betonte Bischof Ponce de León in einer offiziellen Erklärung, dass "diese Morde Teil unseres Alltags geworden zu sein scheinen. In Samuel 2,6 lesen wir, dass es Gott ist, über Leben und Tod entscheidet. Einige haben jedoch beschlossen, Gottes Platz einzunehmen und zu entscheiden, wer leben soll und wer nicht. Ihr Blut schreit zu Gott, unserem Schöpfer (vgl. Gen 4,10)".
"Die Option für den Tod zeigt sich auch in anderen Formen der Gewalt: Brandstiftung, Zerstörung von Eigentum, Schüren von Angst, … Aufrufe zu weiterer Gewalt", heißt es in der Erklärung des Bischofs weiter.
Wir fragen Bischof Ponce de León, worauf er diese Situation zurückführt. "Sie werden sich daran erinnern, dass unser Land jüngst eine Gewalt erlebt hat, wie es sie in seiner Geschichte noch nie gegeben hat, insbesondere am 29. Juni 2021 (vgl. Fides 5/7/2021)", antwortet der Bischof von Manzini gegenüber Fides.
"Damals traf sich eine Delegation des Kirchenrates (dem ich angehörte) mit dem derzeitigen Präsidenten des Rates (der vorherige war im Dezember 2020 an COVID19 gestorben) und forderte einen nationalen Dialog, um die Gründe für den Aufschrei des Volkes zur Kenntnis zu nehmen und herauszufinden, wie man sie angehen kann“, so der Bischof weiter. "Obwohl wir theoretisch anerkennen, dass das Land auf dem Dialog aufgebaut wurde, hat dieser leider nie konkret stattgefunden und es wurde keine solche Initiative gesehen, um die aktuelle Krise zu lösen. Während der SCC auf dem Höhepunkt der Gewalt zu einem nationalen Dialog aufrief, ist die Regierung der Ansicht, dass kein Dialog stattfinden kann, solange es Gewalt gibt, so dass ein Teufelskreis entstanden ist“.
Erzbischof Ponce de León äußerte die Befürchtung eines Wiederaufflammens der Gewalt, denn "wenn es im vergangenen Jahr eine schwache, aber konstante Gewalt gab, so scheint sie jetzt wieder zuzunehmen, so dass wir uns fragen, ob nun eine zweite Welle politischer Gewalt im Gange ist, deren Dauer unbekannt ist".
Bischof Ponce de León schließt mit dem, was er aus erster Hand erfahren hat: „Gestern Abend, als ich von einem Abendessen mit einigen Priestern zurückkehrte, kam ich an einem militärischen Kontrollpunkt vorbei, der jedes Fahrzeug anhielt, das in die Gegend kam oder sie verließ. Interessanterweise ist es die Armee (in Kriegsmontur), die dies tut, und nicht die Polizei, die vielleicht zu viel Angst hat, auf die Straße zu gehen, da auch Polizisten am helllichten Tag getötet werden".
(L.M.) (Fides 26/10/2022)