ASIEN/CHINA - “Zeichen der Zeit”: Mission in den sozialen Medien

Montag, 17 Oktober 2022 ortskirchen   evangelisierung   mission   medien   social network   pastorale  

Von Marta Zhao
Peking (Fides) - Seit Jahren ist der Alltag eines großen Teils der chinesischen Bevölkerung von der Nutzung der Nachrichten-App „Wechat“ des chinesischen Unternehmens „Tencent Holdings“ geprägt. Das 1998 gegründete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Internetdienste spezialisiert. Mittlerweile ist „Wechat“ auf fast jedem chinesischen Mobiltelefon installiert und hat sich zu einem Kommunikations- und Informationstool entwickelt, das von den Chinesen sowohl im In- als auch im Ausland genutzt wird. Die Menschen nutzen die App, um den Einkauf in Obst- und Gemüseläden zu bezahlen, das Ergebnis des Coronatests abzurufen und das entsprechende Zertifikat herunterzuladen, das die Immunität bescheinigt.
Was die Nutzung von „Wechat“ betrifft, so haben auch die chinesischen katholischen Gemeinden die Zeichen der Zeit erkannt und „Wechat“ ist zu einem wertvollen und zuverlässigen Instrument geworden, wenn es darum geht Nachrichten über die Initiativen und Veranstaltungen verbreitet, die das alltägliche kirchliche im Dienst der Verkündigung des Evangeliums prägen. Dieses moderne technologische Instrument, das vor allem von den jüngeren Generationen genutzt wird, hat damit auf seine im eigene Weise das Bild der gewöhnlichen pastoralen Dynamik von Pfarreien und kirchlichen Gemeinschaften "aktualisiert". Die „Wechat“-Accounts von Pfarreien und kirchlichen Gruppen werden oft von Jugendlichen, die sich auf diese Weise persönlich an der Mission der Kirche beteiligen, indem sie geistliche Inhalte, Gebete und Gemeindeprogramme mit Gleichaltrigen teilen.
Diözesen, Pfarreien, kirchliche Gruppen und Verbände haben ihre eigenen „Wechat“-Konten, die sie täglich aktualisieren. Auf den einzelnen Konten findet man Informationen über Katechismuskurse, Hinweise auf Liturgien und Gemeinschaftsgebete (Rosenkranz, Totengedenken usw.), Darstellungen des christlichen Glaubens auch durch Kunstwerke, Plakate von Pfarrinitiativen. Die Verantwortlichen für kirchliche Konten erstellen dabei eindrucksvollen Bilder und Videoclips, die zu neuen Instrumenten werden, um die empfangene Gabe des Glaubens mit Sprachen und Ausdrucksweisen zu vermitteln, die vor allem bei den jüngeren Generationen als vertraut gelten.
Die Pfarrei Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel in der Erzdiözese Peking begleitet zum Beispiel den Beginn des Tages der Gläubigen mit einer Passage aus der Heiligen Schrift, die bei „Wechat“ veröffentlicht wird. Am 7. Oktober, dem Tag der Muttergottes vom Rosenkranz, wurden stimmungsvolle Bilder, Musik-Videos und der Text für das Rosenkranzgebet veröffentlicht. Die Veröffentlichung der Texte und Bilder mit Kirchenliedern über Wechat hat nicht zu einer manchmal nicht unumstrittenen "Digitalisierung“ des Gemeindelebens geführt, denn viele Jugendliche kommen, nachdem sie die Texte und Bilder auf dem Wechat gesehen hatten, persönlich in die Gemeinde, um dort am Rosenkranzgebet teilzunehmen. Für einige von ihnen wurde diese Teilnahme zu einer Gelegenheit, sich mit der Geschichte der Gemeinde zu befassen und dieses neue Wissen auf ihren persönlichen Konten, Bildern und kleinen Videoclips, die in der Kirche aufgenommen wurden, zu verbreiten. Auch dies ist ein Beweis dafür, dass Apps wertvoll und nützlich sein können, wenn sie zu Werkzeugen eines kirchlichen Lebens werden, das darauf bedacht ist, auch die modernsten Mittel zur Verkündigung des Evangeliums einzusetzen.
Die Erzdiözese Peking nutzt „Wechat“ inzwischen als normales Instrument, um ihr pastorales und liturgisches Programm zu kommunizieren und bietet auch praktische Hinweise zu kirchlichen Aktivitäten und Terminen. Am heutigen Montag, dem 17. Oktober, wurde zum Beispiel auf dem Wechat-Account der Erzdiözese das Programm für den Tag des Gedenkens an die Toten (2. November) veröffentlicht, einschließlich der Uhrzeiten der verschiedenen Messen, die auf den beiden katholischen Friedhöfen der Metropole gefeiert werden.
(Fides 17/10/2022)


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