AFRIKA/BURKINA FASO - Kardinal Ouédraogo: “Unsere Antwort auf Terrorismus ist das Gebet”

Dienstag, 4 Oktober 2022 gewalt   putsch   bischöfe   mission  

Ouagadougou (Fides) - "Unsere Antwort auf die Kalaschnikow ist das Gebet", so der Erzbischof von Ouagadougou, Kardinal Philippe Nakellentuba Ouédraogo, am vergangenen Sonntag, 2. Oktober, anlässlich der Eröffnung des Monats der Weltmission.
"Liebe Brüder und Schwestern in Christus, in den Mittelpunkt des Monats der Weltmission stellen die Päpstlichen Missionswerke das Thema nachzudenken: "Ihr werdet meine Zeugen sein" (Apg 1,8). Aber wie können wir die Liebe und Barmherzigkeit Gottes bezeugen angesichts von Terrorismus, der das tägliche Leben der Männer und Frauen, die direkte oder kollaterale Opfer dieser ungerechten und sinnlosen Gewalt sind, in Verzweiflung stürzt", fragt der Kardinal. "Unsere Antwort auf die Kalaschnikow ist das Gebet. Das bedeutet, dass wir in diesem Monat Oktober unser Gebet für den Frieden in unserem Land und in der ganzen Welt intensivieren müssen".
Kardinal Ouédraogo bezieht sich damit auch auf den Staatsstreich, der die Militärjunta unter der Führung von Paul Henri Sandaogo Damiba (vgl. Fides 30/9/2022) gestürzt hat, der seinerseits Burkina Faso inzwischen verlassen hat (vgl. Fides 3/10/2022). Erst am 24. Januar dieses Jahres hatte Damiba den demokratisch gewählten Präsidenten Roch Christian Kabore gestürzt und ihn beschuldigt, angesichts der immer häufigeren Angriffe dschihadistischer Gruppen nicht in der Lage zu sein, die Sicherheit zu gewährleisten.
Neun Monate nach dem Putsch unter Leitung Damiba hat sich die Sicherheitslage in Burkina Faso jedoch weiter verschlechtert. Terroristische Organisationen haben sich auf etwa 40 % des Landes ausgebreitet. In den letzten Monaten sind Armeeeinheiten angegriffen worden. Die erlittenen Verluste haben innerhalb der Streitkräfte zu Unzufriedenheit mit der Regierung geführt.
Burkina Faso gehörte 2021 zu den Regionen mit den meisten Todesopfern aufgrund von Terroranschlägen. Die neue Militärjunta unter Ibrahim Traoré, beklagte ebenfalls die fehlende Sicherheit, um den Sturz der vorherigen Junta zu rechtfertigen. Die von den Dschihadisten verübten Massaker hatten Damibas Position sowohl innerhalb der Armee als auch in der öffentlichen Meinung geschwächt.
In dieser Situation erinnert Kardinal Ouédraogo daran, dass "die Kirche, die eng mit der Welt und ihrer Geschichte verbunden ist, angesichts der Herausforderungen des Terrorismus und der politischen Instabilität nicht anders kann, als ein Zeichen und Zeugnis der Solidarität zu sein, indem sie sich für eine Welt der Liebe und der Brüderlichkeit einsetzt".
(L.M.) (Fides 4/10/2022)


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