Manila (Fides) - Die dunklen Epochen der Geschichte in Erinnerung rufen, um die Gegenwart zu beleuchten. Dazu Mit dieser erinnerten katholische Schulen, Universitäten und Gemeinden auf den Philippinen an den 50. Jahrestag der Ausrufung des Kriegsrechts durch General Ferdinand Marcos, das vom am 21. September 1972 bis zum Jahr 1981 in Kraft war. Marcos wurde später in der friedlichen Revolution, die als "People Power" oder "Rosenkranzrevolution" bezeichnet wurde, 1986 abgesetzt.
Während der Zeit des Kriegsrechts wurde laut Amnesty International mehr als 70.000 Menschen inhaftiert, 34.000 gefoltert und 3.240 getötet, während viele politische Gefangene und "desaparecidos" für immer vermisst bleiben.
Heute fordern die katholischen Einrichtungen die Schüler und Studenten deshalb auf, "nicht zu vergessen, sondern aus den schmerzhaften Erfahrungen zu lernen", die die Generation der "Millennials" nicht direkt erlebt hat.
Die De La Salle University, eine katholische Einrichtung in Manila, organisierte darzu ein Treffen, bei dem Überlebende des Kriegsrechts über ihre Erfahrungen berichteten: "In einer Zeit der Polarisierung und Geschichtsverfälschung setzt sich die La Salle-Gemeinschaft für Gerechtigkeit ein, indem sie an die Opfer von Unterdrückungsregimen erinnert. Wir bleiben fest entschlossen, die Demokratie, die Menschenwürde, den Wert des Lebens und die Menschenrechte zu schützen", sagte Jose W. Diokno, einer der Organisatoren. Die engegierte Katholikin Christine Santiago Rodriguez sagte: "Heute begehen wir den 50. Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts auf den Philippinen. Dies war ein dunkler Tag in der Geschichte, aber heute ist eine Gelegenheit, das Licht der Wahrheit zu erhellen“.
Der Jesuitenorden auf den Philippinen veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem „Loyola House of Studies“ und anderen religiösen akademischen Einrichtungen eine Reihe von Treffen zum Gedenken an den 50. Jahrestag des Kriegsrechts und organisierte eine Fotoausstellung mit dem Titel "#NeverAgain: The stories of Martial law survivors".
In einer Erklärung, die Fides vorliegt, erklärt die Gesellschaft Jesu: "In Erinnerung an 13 Jahre autoritärer Herrschaft, die von schwerem Machtmissbrauch geprägt waren, wird das Gedenken an das Kriegsrecht für uns zu einer Aufforderung, in unserem Engagement für Wahrheit und Gerechtigkeit standhaft zu bleiben. Unsere jüngsten Erfahrungen zeigen uns, dass wir viel lernen und verlernen müssen, um den Opfern, die unsere freiheitsliebenden Mitbürger gebracht haben, gerecht zu werden“.
Die Jesuiten erklärten sich "solidarisch mit denjenigen, die die Grausamkeiten des Kriegsrechts erlebt haben und Opfer unnötiger Gewalt und unnötigen Leids geworden sind" und erinnerten an "die Filipinos, die auf der Suche nach Demokratie, Gerechtigkeit, Frieden und einem besseren Leben für alle mutig gegen das autoritäre Regime gekämpft haben“. Die Ordensleute rufen daher dazu auf, "sich nicht von postfaktischen Erzählungen täuschen zu lassen und nicht zuzulassen, dass die Wahrheit unter einem Netz von Lügen begraben wird“. Der Appell schließt mit dem Gebet, "dass das philippinische Volk, bewegt durch den Heiligen Geist, in der Lage sein wird, Gerechtigkeit für die Urheber der Gräueltaten zu finden und konkrete Schritte zur Heilung und Versöhnung im Land zu unternehmen".
(PA-SD) (Fides 21/9/2022)