AFRIKA/KAMERUN - Bischöfe zu Anschlag auf katholische Kirche: “Unter den Angreifern auch Mitglieder unserer Glaubensgemeinschaft“

Montag, 19 September 2022 krisengebiete   ortskirchen   entführungen   internationale politik  

Mamfe (Fides) - Der Angriff auf die katholische Marienkirche im Dorf Nchang (Diözese Mamfe) sei eine "grausame Tat". Die Urheber und Anstifter dieses Verbrechens, in welchem Land auch immer, müssten Buße tun und die "bösen Wege" verlassen, die sie in die Position derer gebracht haben, die "gegen Gott und nicht gegen die Menschen kämpfen". „Niemand kämpft gegen Gott und gewinnt", so die Bischöfe der Kirchenprovinz Bamenda in der englischsprachigen Region Kameruns an die bewaffnete Kämpfer, die am vergangenen Freitagabend, den 16. September, die katholische Pfarrei angegriffen und in Brand gesteckt haben und bei dem Überfall fünf Priester, eine Ordensschwester und drei Mitarbeiter der Gemeinde (eine Katechetin, eine Köchin und ein junges Mädchen) verschleppten.
Vor dem Hintergrund der seit Jahren anhaltenden Gewalt im englischsprachigen Kamerun weisen die Bischöfe in einem gemeinsamen Pressekommuniqué darauf hin, dass die Angriffe auf die kirchlichen Gemeinschaften "das neue Spiel des Kampfes" darstellen, dass sich gegen "Missionare richten, die ihr Leben für die Menschen hingegeben haben". „Solche Angriffe", so die Bischöfe, "betreffen sowohl die katholische Kirche als auch die presbyterianische und die baptistische Kirche, und seltsamerweise sind einige derjenigen, die die Kirchen bösartig angreifen, Menschen, die diesen Kirchen angehören oder von ihrer Großzügigkeit profitiert haben“.
Nachdem er von dem Brandanschlag und der Entführung der Priester und pastoralen Mitarbeiter erfahren hatte, machte sich Bischof Aloysius Fondong Abangalo von Mamfe auf den Weg in die niedergebrannte Kirche, um das Kreuz und die geweihten Hostien, die im Tabernakel aufbewahrt wurden, mitzunehmen und in Sicherheit zu bringen.
Die Kirchenprovinz Bamenda umfasst die Erzdiözese Bamenda sowie die Diözesen Kumbo, Kumba, Mamfe und Buea. "Was geschehen ist", sagte der Bischof in einem Video, das nach seinem Besuch in der ausgebrannten Kirche veröffentlicht wurde, "ist eine Abscheulichkeit. Einfach ausgedrückt wurde Gott zu verstehen gegeben, dass wir ihn nicht in unserem Land haben wollen". Bischof Abangalo lud alle Menschen in der Diözese Mamfe ein, während des gesamten Rosenkranzmonats Oktober das Rosenkranzgebet der Wiedergutmachung zu widmen, "für diesen Akt der Abscheulichkeit, der in unserem Land begangen wurde".
In dem gemeinsamen Kommuniqué versichern die Bischöfe der Kirchenprovinz Bamenda auch ihr Gebet "für die Vergebung der Schuldigen, wie Christus es tat, der am Kreuz betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun".
(GV) (Fides 19/9/2022)


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