AFRIKA/KAMERUN - Islamistischer Angriff im äußersten Norden: Mindestens vier Tote und schwere Schäden an einer Pfarrkirche

Montag, 8 September 2025 dschihadisten   gewalt   ortskirchen  

Yaoundé (Fides) – Mindestens vier Tote und mehrere Verletzte gab es bei einem Angriff, den radikalislamische Kämpfer der Boko Haram in der Nacht vom 6. auf den 7. September in den Dörfern Ouzal, Mandoussa und Modoko in der Division Mayo-Tsanaga im äußersten Norden Kameruns verübten.
Die Angreifer aus dem benachbarten Nigeria haben auch die Pfarrei „St. Johannes der Täufer“ in Ouzal verwüstet. Der Angriff, der gegen 23 Uhr mit dem Sturm auf das nahe gelegene Militärlager begann, endete um 2 Uhr morgens. Der Pfarrer und mehrere Einwohner konnten rechtzeitig fliehen, aber die Pfarrkirche wurde teilweise in Brand gesetzt, einschließlich des Büros. Auch das Fahrzeug des Priesters und der Lebensmittelladen der Pfarrei wurden zerstört.
Leichte Schäden sind im Gesundheitszentrum von Ouzal zu verzeichnen. Die Angreifer plünderten Geschäfte und Häuser, stahlen Motorräder und Vieh und zerstörten Plantagen. Berichte über die Entführung einiger Kinder wurden nicht bestätigt.
Die Region im äußersten Norden Kameruns, die an den nigerianischen Bundesstaat Borno grenzt, wurde trotz laufender Anti-Terror-Operationen wiederholt von Kämpfern der Boko Haram angegriffen.
Im nigerianischen Bundesstaat Borno wurden unterdessen am Abend des 5. September mindestens 55 Menschen im Dorf Darul Jama an der Grenze zu Kamerun getötet.
Viele der Opfer sind Menschen, die kürzlich aus dem Flüchtlingslager der „Government Secondary School“ in Bama umgesiedelt worden waren, das in diesem Jahr von den Behörden geschlossen wurde, nachdem man den Vertriebenen versichert hatte, dass das Gebiet nun sicher sei.
Es ist nicht bekannt, ob diese beiden Angriffe entlang der Grenze zwischen Nigeria und Kamerun miteinander in Verbindung stehen, aber die Tatsache, dass sie kurz nacheinander stattfanden, lässt vermuten, dass sie von derselben Gruppe verübt wurden oder dass sie Teil einer Strategie sind, um an der Grenze zwischen den beiden Ländern Angst und Schrecken zu verbreiten.
Die Angreifer werden als Boko Haram bezeichnet, aber es gibt inzwischen mehrere Fraktionen, die aus der Spaltung der ursprünglichen Dschihadistenbewegung hervorgegangen sind. Im Fall des Angriffs auf das nigerianische Dorf Darul Jama werden die Verantwortlichen als Mitglieder der „Islamic State West Africa Province“ (ISWAP) bezeichnet, der wichtigsten Gruppe, die aus den Reihen der ursprünglichen Boko Haram hervorgegangen ist.
(L.M.) (Fides 8/9/2025)


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