ASIEN/LIBANON - “Der Begnadete”: Bischöfe schlagen den heilige Nerses Schnorhali als Schutzpatron für die Einheit der Christen vor

Mittwoch, 24 August 2022 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   heilige   theologie   einheit  

Bzommar (Fides) – Angesichts der aktuellen historischen Prozesse, die Völker gegeneinander ausspielen und auch die Einheit unter den Christen gefährden, verdient der Vorschlag der katholisch-armenischen Bischöfe besondere Aufmerksamkeit: Zum Jahrestag des Todes des armenischen Heiligen Nerses Schnorhali (der Begnadete) zu nutzen, um die prophetischen Wege zurückzuverfolgen, die die Bescheidenheit dieses Heiligen aus dem 12. Jahrhundert zur vollständigen Wiederherstellung der sakramentalen und lehrmäßigen Einheit zwischen der Kirche von Rom, der armenischen Kirche und der Kirche von Konstantinopel geebnet hat.
Die armenisch-katholischen Bischöfe haben auf ihrer Synode (17. bis 22. August, Libanon, Kloster Unserer Lieben Frau von Bzommar) unter dem Vorsitz von Patriarch Raphaël Bedros XXI. Minassian, einen entsprechenden Vorschlag formuliert. Im Rahmen der Synode verpflichteten sich die armenisch-katholischen Bischöfe, in Zusammenarbeit mit den Hierarchien der armenisch-apostolischen Kirche Konferenzen, Seminare und die Veröffentlichung von Werken zur Figur des heiligen Nerses auf den Weg zu bringen. In diesem Zusammenhang bitten sie auch Papst Franziskus, einen Gottesdienst zu Ehren des Heiligen im Petersdom zu feiern und eine mögliche Proklamation des armenischen Heiligen als Patron der Einheit unter den Kirchen in Betracht zu ziehen.
Nerses (1102-1173) gehörte der Dynastie der Pahlawuni an und war „Katholikos der Armenier“ mit Sitz in Hromkla und der herausragendste armenische Theologe und Dichter seiner Zeit. Er erhielt seinen Mönchsnamen (nach St. Nerses I. Parthev) und seine Ausbildung im Roten Kloster (Karmir Vank) bei Kessoun (heute Çakırhüyük, Besni, Provinz Adıyaman). Sein Bruder Gregor III. Pahlawuni wurde 1113 zum Katholikos gewählt und gesalbt. Nerses Schnorhali wurde 1120 von jenem zum Priester und 1125 zum Bischof geweiht. Nach seiner Erhebung zum Katholikos 1166 führte er die ökumenischen Gespräche seines Bruders mit der byzantinischen und lateinischen Kirche fort.
Seine Einsichten bleiben als wertvolle Inspirationsquellen für diejenigen erhalten, die heute den ökumenischen Prozess in Gefahr sehen, der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil voller Begeisterung auf den Weg gebracht wurde und verheißungsvoll erschien.
(GV) (Fides 24/8/2022)


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