Mirpur Khas (Fides) - "Wir sind von Gott berufen, seinem Volk mit Liebe und Barmherzigkeit zu dienen. Die Ausbildung im Seminar ist heilig und wir dürfen nie vergessen, was wir im Seminar gelernt haben. Gott segnet junge Menschen mit der Berufung zum Priestertum. Denkt immer daran, dass Gott uns berufen hat und wir für unsere Berufung zum Priestertum beten müssen. Nehmt Maria, die Mutter Jesu, zu eurer Mutter: Sie wird sich um euch kümmern und über eurer Leben wachen. Marias Glaube und Demut haben ihre Sendung geprägt; durch ihren Glauben und ihre Demut wurde sie in den Himmel erhoben", so der Apostolische Nuntius in Pakistan, Erzbischof Christophe Zakhia El Kassis, bei der Einweihung und Segnung des neuen Seminars „St. Bonaventura Minor“ an der mehr als 300 Gläubigen, Priester, Ordensleute, Seminaristen und Laien der katholischen Diözese Hyderabad teilnahmen. Das ist das erste kleine Seminar in der Diözese Hyderabad, wurd am Fest Mariä Himmelfahrt eingeweiht und für das Studium junger Menschen geöffnet.
Besonders an die Seminaristen und Priester gewandt, sagte der Nuntius: "Unsere Berufung zum Priestertum kommt von Gott… wir sind zu dieser besonderen Sendung Gottes im Gehorsam gegenüber den Bischöfen und in großer Demut berufen. Nehmt euch als Seminaristen oder Priester immer Zeit, um für eure Berufung zum Priestertum zu beten". Der Erzbischof fuhr fort: "Die Ausbildung der Seminaristen liegt mir sehr am Herzen. Seid demütig wie unsere Mutter Maria. Gott liebt demütige Menschen, weil sie bereit sind, seinen Willen anzunehmen. Vertraut auf ihn und seine Lehren, um Zeugen Gottes zu sein, wie unsere Gottesmutter Maria".
Der Apostolische Nuntius konzelebrierte zusammen mit Bischof Samson Shukardin von Hyderabad, Pfarrer Tariq Talib, dem Rektor des Seminars, und 16 weiteren Priestern.
Der Apostolische Nuntius segnete im Anscluss die Kapelle, den Tabernakel, den Altar und dann die Einrichtungen wie den Speisesaal, die Küche, die Klassenzimmer, das Lehrerzimmer, die Bibliothek, den Computerraum und das Rektorat.
Bischof Samson Shukardin sagte im Gespräch mit Fides: "Dies ist ein freudiger Anlass, voll besonderer Gnade: Wir haben lange gekämpft und einen langen Weg zurückgelegt, um dieses Ziel zu erreichen. Heute sind wir froh, dass dieser Traum in Erfüllung gegangen ist. In der Vergangenheit gab es nur wenige Berufungen zum Priestertum. Wir haben 2016 ein Projekt für ein Vorbereitungsinstitut für das Kleine Seminar mit 25 Schülern gestartet. Diese mussten dann in andere Diözesen umziehen, um das kleine Seminar zu besuchen. Nun wird ihr Studien- und Ausbildungsweg in unserem Kleinen Seminar fortgesetzt. Darüber sind wir sehr froh".
"Dieses neue Seminar", fügte er hinzu, "ist ein Symbol der Hoffnung, dass die Zahl der Priesterberufungen in unserer Diözese steigen wird. Wir haben unseren Beitrag geleistet und werden ihn mit großem Engagement fortsetzen. Ich lade unsere Gläubigen, insbesondere die Familien und Eltern, ein, ihre jungen Söhne auf den Eintritt in das Priesterseminar vorzubereiten, damit sie unsere künftigen Priester werden und dem Herrn Jesus Christus und dem Volk Gottes dienen können".
Im Mai 2021 hatte die Diözese mit dem Bau des Kleinen Seminars begonnen (vgl. Fides 18/6/21). Dank der Bemühungen der Gemeinde und mit Unterstützung von Partnern wie "Missio Austria" und "Kirche in Not" konnten die Bauarbeiten finanziert und rasch abgeschlossen werden.
Der Rektor des neuen Seminars, Bruder Tariq Talib, betont: "Dieses neue Seminar wird ein Zuhause für junge Männer sein, die sich auf dem Weg der Entscheidungsfindung für ihre priesterliche Berufung befinden. Wir haben 16 Seminaristen im ersten, zweiten und dritten Studienjahr".
Das „St. Bonaventure Minor Seminary“ befindet sich in Mirpur Khas (einer Stadt 75 Kilometer von Hyderabad entfernt) und bietet Unterkunft für 30 Schüler. Im Kleinen Seminar sind Schüler untergebracht, die die Sekundarstufe besuchen, während das Große Seminar für das Universitätsstudium (Philosophie und Theologie) bestimmt ist.
Die katholische Diözese Hyderabad im Süden Pakistans wurde im August 1958 auf einem Teilgebiet der Erzdiözese Karachi errichtet und hat 17 Pfarreien mit insgesamt über 52.000 Katholiken, die von 13 Diözesanpriestern und 14 Ordenspriestern betreut werden. Sie zeichnet sich durch ihre umfassende Arbeit unter der Stammesbevölkerung in Pakistan aus. Die Gläubigen der Diözese gehören verschiedenen Kulturen, Stämmen und ethnischen Gruppen an und sprechen verschiedene Sprachen wie Urdu, Sindhi, Kaachi, Kohli, Parkari, Vehari und andere.
(AG-PA) (Fides 19/8/2022)