ASIEN/SRI LANKA - Kardinal Ranjith bittet um internationale Unterstützung für das Geshundheitswesen

Samstag, 9 Juli 2022 wirtschaft   armut   humanitäre hilfe   politik  

Colombo (Fides) – In den vergangenen Tagen appellierte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, erneut an die internationale Gemeinschaft mit der Bitte Sri Lanka während der anhaltenden Wirtschaftskrise im Land mit Medikamenten und Krankenhausausstattung zu unterstützen. "Das Kinderkrankenhaus in Borella und das onkologische Krankenhaus in Maharagama müssen unterstützt werden, insbesondere was Medikamente und medizinische Geräte anbelangt", so der Kardinal wörtlich. In diesem Zusammenhang beklagt er auch di im Land verbreitete Korruption: "Es wird in Zukunft Untersuchungen über das Verschwinden der nationalen Goldreserven geben müssen: Die Menschen wollen wissen, wer und wie der Reichtum des Landes vergeudet wurde“.
Aufgrund von Missmanagement in der Wirtschaft seien lebenswichtige Güter in Sri Lanka, das die schwerste Wirtschaftskrise seit 1948 erlebt, heute Mangelware. "Der Mangel an Treibstoff erschwert es den Ärzten, die Krankenhäuser rechtzeitig zu erreichen. Wir versuchen den Familien in ihrer Not und ihrem Schmerz beizustehen", so der Kardinal. Aufgrund der des akuten Mangels an Treibstoff blieben im ganzen Land auf Anweisung der Regierung bereits vom 27. Juni bis zum 1. Juli die Schulen geschlossen. Weitere Schließungen von Universitäten, Regierungsbehörden und privaten Einrichtungen sind wegen des Treibstoffmangels zu erwarten. Auch der Transport und die Verteilung von Gemüse an die Großmärkte ist gefährdet. Nach Angaben der Regierung konnten die Ankunftsdaten der Schiffe mit Treibstoff aus banktechnischen und logistischen Gründen nicht bekannt gegeben werden.
Inmitten der aktuellen Krise erinnert die Kirche auch an die Anschläge vom Ostersonntag vor drei Jahren: Kardinal Ranjith hat beim Berufungsgericht eine schriftliche Petition eingereicht, in der er die Regierung darum gebeten wird, die Empfehlungen des Abschlussberichts der präsidialen Untersuchungskommission zu den Anschlägen vom Ostersonntag 2019 umzusetzen. In diesem Bericht werden unter anderem weitere Ermittlungen über grobe Fahrlässigkeit und Fehlverhalten zahlreicher Beamter, darunter auch Beamte der srilankischen Polizei, gefordert und Disziplinarmaßnahmen sowie der Entzug von Pässen verlangt, um die Flucht von Verdächtigen ins Ausland zu verhindern.
(SD-PA) (Fides 9/7/2022)


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