ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe: “Ergebnis demokratischer Wahlen muss respektiert werden”

Dienstag, 10 Mai 2022

Manila (Fides) - Die katholischen Bischöfe der Philippinen fordern die Bürger auf, die Ergebnisse der Wahl vom gestrigen 9. Mai zu akzeptieren. Der ehemalige Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz der Philippinen (CBCP), Erzbischof Romulo Valles von Davao sagte, dass "jeder das Ergebnis des demokratischen Wahlprozesses respektieren und akzeptieren muss“, weshalb alle „unvoreingenommen für das Gemeinwohl zusammenarbeiten" sollen.
Ersten Auszählungen und Hochrechnungen zufolge ist Ferdinand Marcos Jr., der Sohn des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos, auf dem besten Weg, die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen. Die Teilauszählung der Stimmen am Morgen des heutigen 10. Mai entspricht 95 % aller Stimmen (53,6 Millionen von insgesamt 67,4 Millionen abgegebenen Stimmen). Laut dem "Comelec Transparency Media Server" der staatlichen Wahlkommission, führt Ferdinand "Bongbong" Marcos Jr. die Teilauszählung mit über 30 Millionen Stimmen an, während Leni Robredo, die wichtigste Gegenkandidatin, mit 14 Millionen Stimmen an zweiter Stelle folgt; Senator Manny Pacquiao liegt mit 3,4 Millionen Präferenzen an dritter Stelle, während Manilas Bürgermeisterin Isko Moreno auf 1,8 Millionen Stimmen kommt. Das Tandem aus Ferdinand Marcos Jr. und Sara Duterte, als Vizepräsidentschaftskandidatin, liegt in der Auszählung damit klar vorn.
Erzbischof Martin Jumoad von Ozamiz im Süden der Philippinen erklärt mit Blick auf die sich abzeichnende Präsidentschaft von Marcos Jr. gegenüber Fides, dass "die Menschen das Ergebnis der Wahl mit Demut zum Wohle des Landes akzeptieren müssen".
"Der Wahlsieger muss sich für das Land einsetzen und eine Führungsqualitäten unter Beweis stellen", so Bischof Jose Colin Bagaforo von Kidapawan, Direktor der Caritas Philippinen. "Der gewählte Präsident ist nicht mehr nur der Anführer eines Teils des Volkes oder einer Partei, sondern wird zum Anführer der ganzen Nation", sagt er. "Die Aufgabe des Präsidenten und aller gewählten Parlamentarier ist es, dem Volk zu dienen, wie sie es versprochen haben", fügt er hinzu. "Sie müssen alles tun, um das Land zu vereinen, damit wir alle gemeinsam auf dem Weg zum Wohlstand voranschreiten können", bekräftigt er.
Jing Rey Henderson, Medienbeauftragter der Caritas Philippinen, bedauert hingegen mit Blick auf den voraussichtlichen Ausgang der Wahl: "Die Wahlergebnisse zeigen uns, dass wir als Lehrer von Demokratie, Moral und Gerechtigkeit versagt haben“.
Im Allgemeinen verliefen die Wahlen jedoch friedlich und fair, abgesehen von vereinzelten Vorfällen von Stimmendiebstahl in einigen Teilen der südlichen Philippinen. Darüber hinaus wurden bei der Wahlkommission während der Auszählung am 9. Mai mehr als 1.800 Fälle von Fehlfunktionen der Wahlmaschinen gemeldet. Diese Probleme hätten jedoch keinen Einfluss auf die allgemeine Ordnungsmäßigkeit der Abstimmung und die veröffentlichten Ergebnisse gehabt, heißt es dazu.
(SD- PA) (Fides 10/5/2022)


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