AMERIKA/KOLZUMBIEN - Bischöfe treffen Präsidentschaftskandidaten: “Wir müssen uns gemeinsam für eine ganzheitliche Entwicklung einsetzen“

Montag, 9 Mai 2022 wahlen   bischöfe   soziale lage   politik  

Bogota (Fides) – Der Delegierter der Bischofskonferenz von Kolumbien für die Beziehungen zwischen Kirche und Staat, Prälat Héctor Fabio Henao Gaviria zieht Bilanz über die Treffen zwischen den Vertretern der kolumbianischen Bischofskonferenz und den acht Präsidentschaftskandidaten. In einem entscheidenden Moment in der Geschichte des Landes, der von schwerwiegenden sozialen Problemen geprägt ist, riefen die kolumbianischen Bischöfe dazu auf, "das demokratische System zu stärken und sich gemeinsam für eine ganzheitliche Entwicklung der gesamten Bevölkerung einzusetzen". Nach den Parlamentswahlen vom 13. März ist die erste Runde der Präsidentschaftswahlen für den kommenden 29. Mai angesetzt (vgl. Fides 19/2/2022; 22/3/2022).
Im Gespräch mit Medienvertretern hob Prälat Henao vier wichtige Aspekte hervor, die sich aus diesen Gesprächen mit den Politikern ergeben haben. Erstens, so heißt es in der Mitteilung der Bischofskonferenz werden die Bürger aufgefordert, „ihr Wahlrecht bewusst, frei und in Kenntnis der Sachlage auszuüben und Vorschläge zu unterstützen, die das Gemeinwohl, die Achtung der Menschenrechte und die Einheit zum Ziel haben". Anschließend wurde darauf hingewiesen, dass während des Wahlkampfs "ein demokratisches Umfeld gestärkt werden muss, das von der Achtung politischer Vorschläge und der Ablehnung von Aufstachelung zu Hass, Rache und Intoleranz geprägt ist".
Die Bedeutung des sozialen Dialogs als Mittel zur Konfliktbearbeitung wurde ebenfalls hervorgehoben. "Die Sprache ist das grundlegende Instrument der Politik, als Mittel zur Festlegung dessen, was für die Bürger günstig ist, und als Mittel des Dialogs und der Pluralität für die Entwicklung der Gebiete".
"Was die Kirche in ihrem Dialog mit den Kandidaten fordert, ist, dass der Übergang von dieser Regierung zur nächsten friedlich und demokratisch verläuft", heißt es in der Mitteilung der Bischofskonferenz, "wir möchten betonen, dass die Legitimität der Institutionen und des Staates auf dem Spiel steht“. Dem fügt Henao Gaviria hinzu: "Das Gemeinwohl, die ganzheitliche Entwicklung und die Arbeit für die Bedürftigsten müssen die treibende Kraft sein, die uns antreibt, weiter für ein Kolumbien in Frieden und Versöhnung zu arbeiten, in dem die Einheit über den Konflikt siegt und wir verstehen, dass wir als Gesellschaft im selben Boot sitzen".
(SL) (Fides 9/5/2022)


Teilen: