EUROPA/UKRAINE - Gemeinsame Erklärung chrstlicher Hilfswerke zur Flüchtlingshilfe

Freitag, 25 März 2022 kriege   vertriebene  

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Rom (Fides) - Mehrere konfessionelle Hilfswerke der christlichen Kirchen in Europa (Anglikaner, Orthodoxe, Protestanten und Katholiken) und zahlreiche Flüchtlingshilfswerke (darunter auch Caritas, Gemeinschaft von Sant'Egidio, Jesuit Refugee Service), haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sie die Anwendung der Richtlinien über den vorübergehenden Schutz der Europäischen Union auf ukrainische Flüchtlinge fordern und Vorschläge für die Bewältigung der Notlage formulieren.
Die unterzeichnenden Organisationen setzen sich ausdrücklich „für die Wahrung der unantastbaren Würde der nach dem Bilde Gottes geschaffenen menschlichen Person“ ein sowie für das „Gemeinwohl, die weltweite Solidarität und die Förderung einer Gesellschaft ein, die Fremde willkommen heißt und Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit schätzt“. Seit dem Ausbruch des Krieges, heißt es deshalb in der gemeinsamen Erklärung "haben viele unserer Mitglieder auf den Flüchtlingsstrom aus der Ukraine reagiert, indem sie Notunterkünfte eingerichtet, die Türen von Kirchengemeinden, Privathäusern oder kirchlichen Einrichtungen in ganz Europa geöffnet und in großem Umfang Unterstützung in die Grenzländer und, soweit noch möglich, in die Ukraine gebracht haben".
In dem Bewusstsein, dass die spontan gezeigte Solidarität von großem Wert ist, müssten auf politischer und praktischer Ebene eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden, um auf die Notlage zu reagieren, denn die Hilfsbereitschaft so vieler ehrenamtlicher Helfer könne nicht die "notwendige koordinierte Unterstützung ersetzen, die in der Verantwortung des Staates liegt und bleiben muss". Die Unterzeichner unterstützen damit den Beschluss des Rates der Europäischen Union, die Richtlinie über den vorübergehenden Schutz (TPD) zu aktivieren und operative Leitlinien zur Erleichterung des Grenzübertritts an den Grenzen zwischen der EU und der Ukraine einzuführen. Sie begrüßen auch die Bereitstellung von EU-Mitteln, um den Bedürfnissen der ukrainischen Flüchtlinge gerecht zu werden, sowie einen pragmatischen Ansatzes bei der Unterstützung von Flüchtlingen.
"Diese Praktiken und Politiken zeigen, dass Europa sich für den Schutz von Flüchtlingen einsetzen kann, wenn es das will", so die Organisationen, die die Institutionen der verschiedenen Staaten und der EU auffordern, die Richtlinie über den vorübergehenden Schutz, in Übereinstimmung mit den ihr zugrunde liegenden Prinzipien, einschließlich der Rechte der Flüchtlinge in Bezug auf den Zugang zu Beschäftigung, die Anerkennung von Qualifikationen, Wohnraum, Gesundheit, Bildung.
Die Erklärung enthält Vorschläge zu Kriterien für die Umverteilung von Flüchtlingen zwischen den EU-Ländern und der besonderen Berücksichtigung der am stärksten gefährdeten sozialen Gruppen (Behinderte, Frauen, Roma, unbegleitete Minderjährige usw.), die Verteilung und den Zugang von Flüchtlingen zum Arbeitsmarkt sowie dem Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge. Es wird außerdem gefordert, dass alle Hassreden gegen russische Bürger ausdrücklich verurteilt werden und dass andere Flüchtlingsgruppen, die den gleichen Schutz verdienen, in dieser Notlage nicht vernachlässigt werden.
(SL) (Fides 25/3/2022)


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