Lima (Fides) - Angesichts der politischen Krise, mit der sich Peru seit einiger Zeit konfrontiert sieht, bitten die Bischöfe des Landes, die auch die Auswirkungen der Pandemie und den Verfall der moralischen Werte beklagen, dringend darum, "sich gemeinsam für die Umgestaltung der peruanischen Gesellschaft einzusetzen, indem wir unsere Anstrengungen und unseren Willen auf die Wiederbelebung der Politik, der Wirtschaft und der Arbeit aller sozialen Akteure richten".
Am 6. Juni 2021 gewann Pedro Castillo, ein Führer der extremen Linken, die Stichwahl um das Präsidentenamt der Republik mit nur wenigen Stimmen Vorsprung vor seiner Gegenkandidatin Keiko Fujimori, er Kandidatin der konservativen Rechten und Tochter des ehemaligen Präsidenten und Diktators von Peru. Diese offensichtliche Spaltung im Land hat zu Instabilität und faktischer Unregierbarkeit im Land geführt, und Präsident Castillo, der sein Kabinett seit Amtsantritt viermal umbesetzt hat, wird Unfähigkeit vorgeworfen. Die Bischöfe haben wiederholt die Notwendigkeit betont, die Krise, mit der sich das Land in verschiedenen Bereichen konfrontiert sieht, zu überwinden, und die Menschen aufgefordert, sich für das Gemeinwohl zu zusammenzuschließen (vgl. Fides 28/06/2021; 28/7/2021; 4/08/2021; 08/11/2021; 22/01/2022).
In ihrem gemeinsamen Kommuniqué das am 7. Februar 2022 veröffentlicht wurde, fordern die peruanischen Bischöfe nun die Behörden auf höchster Ebene auf, "ihre Verpflichtungen und ihre Verantwortung bei der Suche nach politischer und demokratischer Stabilität und dem Gemeinwohl und nicht für eigene oder ideologische Interessen ernst zu nehmen". Es sei notwendig, "Fehler zu korrigieren und eine größere Verunsicherung der Bürger zu vermeiden", denn "das peruanische Volk braucht seine Behörden, in der Person von Politikern die unangreifbar und angemessen auf die Aufgaben vorbereitet sind, ihre Aufgaben zu bewältigen".
Die Bischöfe bekräftigen: "Wir brauchen dringend eine gute Politik und die Beteiligung der Bürger an der ethischen Kontrolle ihrer Behörden... die Bürger verlangen die Achtung der Institutionalität und der politischen Legitimität bei der Regierungsführung ". Daher richten sie "einen eindringlichen Appell an die Regierungsbehörden, klare Zeichen der Regierbarkeit zu setzen".
Unter Berufung auf die Enzyklika von Papst Franziskus "Fratelli tutti" und die Soziallehre der Kirche über das Wesen und den Zweck der Politik betonen die Bischöfe abschließend, dass "es unerlässlich ist, die demokratische Ordnung zu stärken und die verfassungsmäßige Ordnung Perus zu respektieren" und laden alle Bürger ein, "für Peru zu beten".
(SL) (Fides 8/2/2022)