Seoul (Fides) - Die katholische Kirche und die koreanische Regierung wollen sich gemeinsam für den Frieden, die Versöhnung und die Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel einsetzen: Dies bekräftigten der Erzbischof Peter Chung Soon-taick von Seoul und der koreanische Minister für Wiedervereinigung, Lee In-young, bei einem kürzlichen Treffen im Büro des Erzbischofs, das an die Myeongdong-Kathedrale in Seoul angeschlossen ist. "Als Apostolischer Administrator von Pjöngjang möchte ich Präsident Moon Jae-in dafür danken, dass er den Heiligen Vater bei seinem Besuch im Vatikan gebeten hat, für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu beten“, bekräftigte Erzbischof Chung bei dem Treffen am vergangenen 19. Januar.
Der Prälat lobte auch eine vom Ministerium für Wiedervereinigung der Republik Korea organisierte Ausstellung zur Geschichte der Friedensarbeit die im vergangenen Herbst anlässlich des Besuchs von Präsident Moon Jae-in in Rom eröffnet wurde und bei den Südkoreanern großen Anklang fand.
Minister Lee erwiderte die Glückwünsche an Erzbischof Chung und stellte fest, dass der Papst "allen Koreanern Trost und Hilfe schenkt". Der Minister würdigte die Bemühungen der Erzdiözese Seoul, die über verschiedene Kanäle humanitäre Hilfe für Nordkorea leistet und unter anderem nordkoreanischen Flüchtlingen in Südkorea hilft. Lee erinnerte daran, dass die koreanische Kirche auch zahlreiche Initiativen zur Förderung des Friedens und des kulturellen Bewusstseins durchgeführt hat, wie z.B. die "Friedenswallfahrt", bei der junge Menschen aus der ganzen Welt die entmilitarisierte Zone besuchten, oder die jährliche internationale Konferenz "Korean Peninsula Peace-sharing Forum", bei der über Themen wie Versöhnung und Frieden nachgedacht wurde. Die koreanische Regierung rief die koreanische katholische Kirche dazu auf, "weiterhin eine wichtige Rolle bei der Erreichung des Friedens zwischen den beiden Koreas zu spielen".
Am Ende des Treffens stellte Erzbischof Chung das Sonderprogramm mit dem Titel "Die koreanische Halbinsel und der synodale Weg zum Frieden im Jahr 2022: Gedenken, Kommunikation, Gemeinschaft" sowie weitere humanitäre Hilfsinitiativen für Nordkorea vor und bat die Regierung um Zusammenarbeit.
Das Ministerium für Wiedervereinigung wurde am 1. März 1969 in Südkorea als Regierungsorgan der Republik Korea gegründet und ist für alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit den innerkoreanischen Beziehungen und der Wiedervereinigung zuständig. Die koreanische Halbinsel ist seit 1953, dem Ende des Koreakriegs, der mit einem technisch noch gültigen Waffenstillstand endete, offiziell in zwei Teile geteilt.
(PA) (Fides 26/1/2022)