Lima (Fides) - Die Bischöfe der Apostolischen Vikariate des peruanischen Amazonasgebiets haben beschlossen, ein gemeinsames Priesterseminar zu gründen, das seine Arbeit voraussichtlich noch im Jahr 2022 aufnehmen wird. Die Initiative trägt der Bedeutung einer angemessenen Ausbildung für künftige Priester Rechnung, die auch auf der jüngsten Kirchlichen Versammlung für Lateinamerika und die Karibik (21. bis 28. November 2021) bekräftigt worden war. Die acht Apostolischen Vikariate in Peru, die künftit ihre Ressourcen bündeln wollen, sind die von Jaén, Puerto Maldonado, San José del Amazonas, San Ramón, Yurimaguas, Requena, Pucallpa und Iquitos.
In mehreren Apostolischen Vikariaten gibt es zum Teil bereits seit vielen Jahren Priesterseminare. Mit dem neuen Seminar, betonten die Bischöfe, wolle man Kräfte bündeln und gemeinsame Ziele anstreben uhnd dazu beitragen, der Kirche ein amazonisches Profil zu geben, das den Herausforderungen der Kirche und der Völker der Amazonasregion gerecht wird.
Wie der Rat der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) und die peruanische Bischofskonferenz berichten, war die Ausbildung künftiger Priester in den letzten Jahren stets eines der wichtigsten Themen in den Überlegungen der lateinamerikanischen und karibischen Kirche. Das Thema war auch Gegenstand der Debatte auf der Bischofssynode für die Amazonasregion und wurde auf der jüngsten Kirchenversammlung für Lateinamerika und die Karibik erneut aufgegriffen.
Mit Blick auf das Nachsynodale Schreiben "Querida Amazonia", haben die Bischöfe der Vikariate des peruanischen Amazonasgebiets daher beschlossen, ein gemeinsames Seminar einzurichten. Auch im Schlussdokument der Synode (Nr. 107) heißt es: " Die Ausbildung zum Weiheamt eine Schule für geschwisterliche Gemeinschaft sein, und zwar hinsichtlich der Spiritualität, der Pastoral und der kirchlichen Lehre, im Kontakt mit der Realität der Menschen, im Einklang mit der lokalen Kultur und Religiosität, nah bei den Armen“. In Nummer 108 heißt es dann: "In der Absicht, den zukünftigen Priestern in den Kirchen Amazoniens eine Ausbildung mit amazonischem Antlitz zu ermöglichen, die sich auf die Realität einlässt und auf sie abgestimmt ist, den Kontext wahrnimmt und sich den mannigfachen Herausforderungen für Pastoral und Mission stellen kann, schlagen wir einen Ausbildungsplan vor, der den Problemen der Ortskirchen und der Realität Amazoniens entspricht“.
Und weiter: „Die Ausbildungsstätten für Priester und Ordensleute sollten vorrangig in die Realität Amazoniens eingebettet sein, damit sie den auszubildenden jungen Menschen aus Amazonien den Kontakt mit ihrer Realität ermöglichen, während sie sich auf ihre zukünftige Mission vorbereiten. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass der Ausbildungsprozess nicht über das, was für die Menschen und ihre Kultur lebenswichtig ist, hinweggeht, andererseits jedoch auch anderen nicht aus Amazonien stammenden jungen Leuten die Chance bietet, an der Ausbildung in Amazonien teilzunehmen, um auf diese Weise Berufungen zum missionarischen Dienst zu wecken“.
(SL) (Fides 21/01/2022)