ASIEN/OSTTIMOR - Präsidentschaftswahlen: Hoffnung auf Stabilität und Wohlstand

Freitag, 21 Januar 2022 politik   wahlen   gesellschaft  

Dili (Fides) - Die Bevölkerung von Osttimor sieht in den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, die für den 19. März angesetzt sind, eine Chance für Wachstum, Wohlstand und Wohlergehen des Landes. "Die Menschen im Land wünschen sich ein Ende der politischen Sackgasse und der wirtschaftlichen Rezession", so der katholischer Sozialwissenschaftler und Analyst Acacio Pinto aus Osttimor gegenüber Fides.
Die Bewerbung der Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen am Samstag, den 19. März 2022, ist derzeit im Gange. Es wird voraussichtlich acht Kandidaten geben, darunter drei Frauen. Den Umfragen gibt es drei Favoriten für das Amt: der derzeitige Präsident Francisco "Lu-Olo" Guterres, der Militärgeneral und ehemalige Widerstandsführer Lere Anan Timur und der ehemalige Präsident und Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta.
Ein entscheidender Impuls für einen der drei Kandidaten, erklärt Acacio Pinto gegenüber Fides, könnte die Unterstützung von Xanana Gusmão sein, dem ehemaligen Widerstandskämpfer und spätere Präsidenten und Premierminister, der derzeit Vorsitzender der Oppositionspartei im Parlament ist.
Der offizielle Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen dauert vom 2. bis 16. März. Der neue Präsident wird sein Amt am 20. Mai antreten, dem Tag, an dem Osttimor den 20. Jahrestag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit feiert, und eine fünfjährige Amtszeit beginnen.
Nach Ansicht von geriet das Land in eine "politische Sackgasse", da der derzeitige Präsident die sieben Ministern der damaligen Koalitionsregierung wegen Korruptionsvorwürfen nicht im Amt bestätigen wollte, was eine lange politische Krise auslöste. In der Folge trat als zweitstärkste Partei die Partei des derzeitigen Präsidenten, die Revolutionäre Front Osttimors (Fretilin), dem Regierungsbündnis bei, wobei diese wiederum der Verfassungswidrigkeit bezichtigt wurde, was das politische Chaos noch verschlimmerte.
"Heute wünschen sich die Menschen einen neuen Präsidenten, der die Stabilität der Regierung aufrechterhält und das Verfassungsrecht korrekt auslegt", so der Analyst. Laut Pinto bedarf es in der heutigen Zeit einer stabile Regierung, die in der Lage ist das fünfjährige Mandat auszuführen und die Wirtschaft nach der Rezession wieder auf einen positiven Wachstumspfad zu bringen. Dabei sehe sich das Land auf sozialer, politischer und wirtschaftlicher Ebene auch mit der Krise im Zusammenhang mit Covid-19 konfrontiert, weshalb eine neue Regierung geeignete Gegenmaßnahmen finden müsse. Zu diesem Zweck, so betonte Pinto, sei es vorrangig, "in die Bereiche Gesundheit, Bildung und Bekämpfung der Unterernährung zu investieren. Es ist notwendig, die internen Einnahmen zu erhöhen, eine gute Regierungsführung zu anzustreben, die frei von Korruption ist, den Opfern des Krieges Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und den Kriegsveteranen Würde zu verleihen". Im März 2023 wird das Land dann Parlamentswahlen abhalten.
Osttimor erlangte 1999 die Unabhängigkeit von Indonesien und hat 1,3 Millionen Einwohner, von denen 95 % katholisch sind.
(SD-PA) (Fides 21/1/2022)


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