Washington (Fides) - Angesichts der Ankündigung eines beschleunigten Abschiebeverfahrens für bestimmte Migrantenfamilien, mit denen Beamte des US-Ministeriums für Innere Sicherheit (DHS) Zuwanderer, die verdächtigt werden, vor kurzem ohne Kontrolle und unter Missachtung der Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in die Vereinigten Staaten eingereist zu sein, schnell und ohne Anhörung abschieben können, gab der Weihbischof von Washington und Vorsitzender des Komitees für Migration der US-amerikanischen katholischen Bischofskonferenz, Mario E. Dorsonville, folgende Erklärung ab:
"Im Februar freuten wir uns über die vom Präsidenten unterzeichneten Durchführungsverordnungen zur Beseitigung von Hindernissen und zur Wiederherstellung eines ordnungsgemäßen Verfahrens für das legale Einwanderungssystem. Ein ordnungsgemäßes Verfahren ist von entscheidender Bedeutung, damit die Rechtsstaatlichkeit im Einklang mit dem Gemeinwohl gedeihen kann“.
"Daher fordern wir die Regierung auf, den Kurs bei der Ausweitung der beschleunigten Abschiebungen zu ändern… und ein ordnungsgemäßes Verfahren zu fördern, wie es in der Vergangenheit zugesagt wurde. Wir erneuern auch den Aufruf, den ich im April an meine Mitbrüder an der Grenze zwischen den USA und Mexiko gerichtet habe und der sich an die Worte von Papst Franziskus anlehnt: Lasst uns als Nation zusammenarbeiten, um Migranten entsprechend ihrer gottgegebenen Würde aufzunehmen, zu schützen, zu fördern und zu integrieren“, so der Weihbischof weiter. „Schließlich begrüßen wir die jüngsten Bemühungen der Regierung, den Zugang zu Impfungen für Migranten zu erweitern, was für die Eindämmung der Verbreitung von COVID-19 von entscheidender Bedeutung ist“, betont er zur aktuellen Gesundheitslage.
Die Erklärung schließt mit einem Gebet: "In diesem Jahr des heiligen Josef beten wir, dass der Schutzpatron der Familien für die schutzbedürftigen Migrantenfamilien, insbesondere für diejenigen, die mit Kindern und älteren Menschen unterwegs sind, Fürsprache hält.
Am vergangenen 30. Juli begann das US-Ministerium für Heimatschutz (DHS) mit der Durchführung eines Programms zur Rückführung von Salvadorianern, Honduranern und Guatemalteken mit Hilfe von Flügen zur beschleunigten Abschiebung. Es wird von vielen Seiten kritisiert, dass die Anwendung dieses Verfahrens ein ordnungsgemäßes Verfahren untergräbt und den Zugang zu Schutzmaßnahmen verhindert, die sowohl durch nationales als auch durch internationales Recht garantiert werden.
Nach Angaben des US-Heimatschutzministeriums wurden im Juni 2021 insgesamt 62.309 Salvadorianer an der südlichen US-Grenze registriert.
(CE) (Fides 09/08/2021)