AMERIKA/BRASILIEN - Bischöfe fordern Lebenschutz und Gewährleistung der Rechte

Donnerstag, 15 Juli 2021 coronavirus   korruption   wahlen   bischofskonferenzen  

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Brasilia (Fides) – Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen mehr als 537.498 Corona-Tote und 19.209.021 Infektionsfälle Fälle mit durchschnittlich 1.270 Todesfällen pro Tag. Nur etwa 15% brasilianische Bevölkerung ist bisher vollständig gegen Covid immunisiert, also je nach Art des Impfstoffs mit der zweiten Dosis oder die Einzeldosis geimpft. Insgesamt 29.210.770 wurden zum zweiten Mal geimpft und 2.907.947 haben die Einzeldosis erhalten, womit insgesamt 32.118.717 Personen (15,17%) den kompletten Impfschutz haben.
Ein Jahr nach den Parlamentswahlen in Brasilien befindet sich der amtierende Präsident Jair Bolsonaro in einer Krise. Die Proteste gegen ihn dauern an, während die Staatsanwaltschaft weiterhin Beweise für überteuerte Preise und Korruption beim Erwerb von Dosen des indischen Impfstoffs Covaxin sammelt.
"Bolsonaro raus" lautet deshalb auch der Slogan, der während der Demonstration in den vergangenen fünf Wochen in 315 Städten Brasiliens zu hören war.
Nachrichtenagenturen, die sich auf eine am Samstag, 10. Juli, veröffentlichte Umfrage der Agentur Datafolha beziehen, berichten, dass die Mehrheit der Brasilianer zum ersten Mal die Vorwürfe gegen Präsident Jair Bolsonaro unterstützt. Laut der Umfrage befürworten n 54% der Bürger eine von der Abgeordnetenkammer des Kongresses vorgeschlagene Maßnahme zur Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens gegen den Präsidenten.
Bolsonaros Popularität ist daher beeinträchtigt und die Ergebnisse scheinen zu zeigen, dass immer mehr Bürger ihm den Rücken kehren. Die jüngste Umfrage deutet auf eine Änderung der öffentlichen Meinung im Vergleich zu einer vorherigen Umfrage im vergangenen Mai hin, die eine beträchtliche Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern einer Amtsenthebung gegen das Staatsoberhaupt dokumentierte.
Die Brasilianische Bischofskonferenz Brasilien äußerte sich in am Freitag den 9. Juli zur aktuellen Situation in Brasilien. Die in ihrer Gemeinsamen Erklärung betonen die Bischöfe die Notwendigkeit, "bedrohtes Leben und die Gewährleistung der Rechte zu schützen und die Wiederherstellung der Gerechtigkeit durch die Suche nach der Wahrheit zu fördern". Nach Ansicht der Bischofskonferenz durchlebt die brasilianische Demokratie eine der schwierigsten Phasen ihrer Geschichte. "Der tragische Verlust von über einer halben Million Menschenleben wird von Vorwürfe von Fehlverhalten und Korruption im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie überschattet", beklagen die Bischöfe.
Abschließend laden die Bischöfe, die Institutionen der Republik ein, ein Verfahren auf den Weg zu bringen, „das einer freien und unparteiischen Untersuchung aller Beschwerden“ und entsprechenden Konsequenzen „im Hinblick auf die die sofortige politische und soziale Korrektur von Entgleisungen".
(CE) (Fides 15/07/2021)

IN EIGENER SACHE: DIE DEUTSCHE AUSGABE DER FIDESNACHRICHTEN ERSCHEINT ERNEUT AM KOMMENDEN 2. AUGUST 2021


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