Rom (Fides) - „Tausende Menschen fliehen vor Kriegen, Gewalt, Verfolgung, Armut, weil sie auf der Suche nach einer besseren Zukunft sind und einen Traum verfolgen, der oft zu einem Albtraum wird, während diese Reisen, die in unserem Mittelmeer tragisch enden. Unsere Antwort kann nur die der Verantwortung und der Solidarität lauten“, so sagt Pater Bruno Ciceri, Scalabrini Missionar und internationaler Direktor der Organisation „Stella Maris“ (ehemaliges Apostolat des Meeres) am Vorabend der morgigen Zeremonie bei der am 13. Juni in Augusta (Sizilien) das das Wrack des Schiffbruchs vom 18. April 2015 zum Gedenken als "Garten der Erinnerung" eingeweiht wird.
Pater Ciceri erinnert sich, dass der Schiffsbruch den Tod von über tausend Migranten verursacht hat; 2016 wurde es von der italienischen Regierung aus dem Meer geborgen, um die mögliche Identifizeirung der darin eingeschlossenen Leichen durchzuführen. Nachdem das Wrack 2019 auf der Biennale in Venedig für ausgestellt wurde, wird es nun zu einem Denkmal, das an alle unbekannten Tragödien erinnern soll, an denen Menschen beteiligt waren, Frauen und Kinder, die gezwungen waren, ihr Land zu verlassen, um ein besseres Leben zu suchen. Die Zeremonie am 13. Juni wird interreligiösen Charakter haben und die Geschichte des Wracks und auch die Bedeutung der Willkommenskultur erläutern.
Zum Phänomen der Migration stellt Pater Ciceri im Gespräch mit Fides fest: „Es ist ein komplexes Phänomen, das unsere Zeit prägt, für das es keine einfachen Lösungen gibt. Die Welt ist globalisiert und die ärmsten Bevölkerungen sehen und träumen vom Lebensstil des reichen Westens. Heute haben Phänomene wie eine Dürre oder eine Diktatur in fernen Ländern Rückwirkungen auf Europa und wirken sich auf die Migrationsströme aus“. "Europäische Regierungen und wir alle Bürger sind für das, was im Mittelmeer passiert, verantwortlich und wir sind aufgerufen, alles zu tun, um Tragödien zu vermeiden und Leben zu retten, gemäß den vier Verben, die Papst Franziskus vorgeschlagen hat: willkommen, schützen, fördern und integrieren". “, bemerkt der Direktor.
Schließlich kommt er zu dem Schluss, dass „die Kirche in den Herkunfts-, Transit- und Zielländern eine wichtige Rolle spielt. Die Gewissenserziehung zur Achtung der Menschenwürde, die Bekämpfung der Angst vor Fremden, die Förderung der Akzeptanz anderer auf der Grundlage das Evangeliums" stünden dabei im Mittelpunkt.
(PA) (Fides 12/6/2021)