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Brunei (Fides) - Am 29. Mai verstarb im Alter von 70 Jahren Kardinal Cornelius Sim vom Apostolischen Vikariat in Brunei Darussalam. "Mit traurigem Herzen verkünde ich den Tod von Kardinal Cornelius Sim, Kardinal des Apostolischen Vikariats in Brunei Darussalam, der am Samstag, den 29. Mai 2021 gegen 8:28 Uhr im Chang Gung Memorial Hospital (CGMH) in der Stadt Taoyuan, Taiwan verstarb", so der Generalvikar, Prälat Robert Leong in einer offiziellen Mitteilung.
„Seit seiner Ankunft in Taiwan am 8. Mai befand sich der Kardinal bis zum Beginn seiner medizinischen Behandlung im CHMH unter Quarantäne. Das medizinische Personal kümmerte sich täglich um seine Gesundheit, aber leider schien alles, was sie taten, nicht viel zu helfen. Es wurde allmählich schwächer und verlor viel von seiner Vitalität. Leider ist er nun verstorben“, so der Generalvikar. Das Datum der Beerdigung des Kardinals wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. „Wir wollen für seine Seele und für das Vikariat beten. Möge er in Frieden ruhen“, so Prälat Leong.
Zum Tod von Kardinal Sim erklärte äußerte sich auch der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von Malaysia, Singapur und Brunei, Erzbischof Sebastian Francis: „Wir sind zutiefst traurig, den Tod Seiner Eminenz Kardinal Cornelius Sim vom Apostolischen Vikariat Brunei Darussalam bekannt zu geben. Er starb heute Morgen in Taiwan an einem Herzstillstand. "
„Wir laden allen ein in Gottesdiensten und bei Gebeten für ihn zu beten. Wir wollen in dieser Zeit des Verlustes und der Trauer in Gemeinschaft mit seiner Familie, dem Klerus, den Ordensleuten und allen Gläubigen von Brunei sein“, so Erzbischof Francis.
Der verstorbenen Kardinal wurde 1989 zum Priester geweiht, war er der zweite einheimische katholische Priester, der als Spätberufener ins Priesteramt eintrat. Er war chinesischer und dusunischer Abstammung und wurde am 16. September 1951 in Seria, Brunei, geboren. Er studierte Ingenieurwissenschaften an der Dundee University in Schottland. 1988 erwarb er einen Master im Fach Theologie an der Franciscan University in Steubenville in Ohio. Im selben Jahr kehrte er nach Brunei zurück und war dort als Administrator der St. John's Church in Kuala Belait tägtig. Er wurde am 28. Mai 1989 zum Diakon und am 26. November dieses Jahres zum Priester geweiht. 1995 wurde er Generalvikar von Brunei. Am 21. November 1997 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präfekten der Apostolischen Präfektur Brunei und 2005 erhielt er die Bischofsweihe. Im vergangenen Jahr erhielt er am 28. November 2020 die Kardinalswürde.
Das Apostolische Vikariat Brunei liegt südostasiatischen Königreich Brunei, einem Land mit großen Erdölvorkommen und einer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung. Insgesamt 460.000 (oder zwei Drittel der Bevölkerung) des Landes bekennen sich zum Islam, der auch offiziellen Religion des Landes ist. Mitglieder anderer Religionen hingegen dürfen ihren Glauben in Frieden und Harmonie frei praktizieren.
Die katholische Gemeinde Brunei hat etwa 16.000 Gläubige, von denen 80% Migranten oder Gastarbeiter sind, hauptsächlich von den Philippinen, aber auch aus anderen südostasiatischen Ländern. Sie werden von vier Priestern betreut, die alle aus Brunei stammen.
Papst Franziskus hat Bischof Sim vom Apostolischen Vikariat Brunei Darussalam zum ersten katholischen Kardinal eines der reichsten und kleinsten Länder der Welt ernannt. Das Apostolische Vikariat Brunei Darussalam ist Teil der Bischofskonferenz Malaysia-Singapur-Brunei.
Das Apostolische Vikariat Brunei hat drei Priester und vier Pfarrkirchen, gilt als eine der jüngsten und kleinsten "Diözesen" Südostasiens und ist eine ständig wachsende Kirche mit zahleichen geistlichen Aktivitäten in ihren Gemeinden.
Der katholische Glaube wurde bereits 1587 von Franziskanermissionaren erstmals nach Brunei gebracht, doch die Ortskirche wurde erst 1997 gegründet. Im vergangenen Jahr sagte der Kardinal, dass das Vikariat "die missionarische Dimension der Kirche heute stärken und unterstützen möchte".
Brunei ist ein 2.200 Quadratmeilen großes Land, das vollständig auf der Insel Borneo liegt, auf der auch Teile von Malaysia und Indonesien beheimatet sind. Amtssprache ist Malaiisch, aber auch Englisch und Chinesisch sind weit verbreitet. Das Land ist eine absolute Monarchie, die von Sultan Hassanal Bolkiah geführt wird.
Ungefähr 10% der Bevölkerung sind Atheisten, 13% sind Buddhisten und eine kleine Anhänger von Stammesreligionen. Christen, die Hälfte davon Katholiken, machen 10 % der Bevölkerung Bruneis aus.
(SD) (Fides 29/5/2021)