AFRIKA/KENIA - Bischof von Embu appelliert an Regierung: “Rund 800 vertriebene Familien riskieren Covid-19-Infektion"

Mittwoch, 19 Mai 2021 vertriebene   solidarietät   bischöfe   coronavirus  

Nairobi (Fides) – Bischof Paul Kariuki von Embu appelliert an die zuständigen Behörden der Regierung mit der Bitte, die Vertriebenen aus der Pfarrei Makima, die derzeit in der Grundschule von Ndunguni und Umgebung untergebracht sind, dringend umzusiedeln. Diese Familien sind von der Covid-19-Pandemie bedroht, da sie in überfüllten Räumen ohne Masken eingesperrt sind, keine Sicherheitsabstände einhalten und keine Seife und kein Wasser zum Waschen haben. Wenn eine Person infiziert ist, sind auch andere gefährdet. Es besteht die Gefahr übertragbarer Krankheiten wie Cholera und sogar Typhus.“ Erzbischof Kariuki betont in diesem Zusammenhang auch, dass die Schüler der betreffenden Schule bereits psychisch gestört sind, „weil sie nicht in einer gesunden und ruhigen Umgebung lernen können“.
Ungefähr 800 Familien mit insgesamt 5.000 Menschen aus den Dörfern Muthithu, Ndunguni, Twanyonyi, Kituneni, Mwanyani und Nunga wurden am 24. April nach der Räumung der von ihnen besiedelten Grundstücke zugunsten der Tana and Athi Rivers Development Authority (Tarda) obdachlos.
Mit der Wiedereröffnung der Schulen am 10. Mai 2021 fanden die Schüler die obdachlosen Familien auf dem Gelände ihrer Schule und in den Klassenräumen wieder.
Erzbischof Kariuki betonte: „Diese kenianischen Landsleute verdienen Respekt. Selbst wenn es einen Gerichtsbeschluss gibt, sollte die Regierung als "schützende Mutter" auftreten, die sich um ihre Kinder kümmert. Die Räumungen wurden während der Regenzeit durchgeführt. Es gab keine Rechtfertigung dafür, Menschen gewaltsam zu vertreiben und ihr Eigentum zu zerstören. Die Regierung hätte sie vorab warnen sollen, um alternative Grundstücke für ihre Neuansiedlung vorzubereiten. Das Image der Regierung leidet, solange diese Menschen hier als Binnenvertriebene leben. “
Am 14. Mai besuchte Bischof Kariuki die Grundschule in Ndunguni persönlich und verteilte dort Lebensmittel, Kleidung, Decken und andere wichtige Güter, die von den Gläubigen der Diözese Embu gespendet wurden, an die Binnenflüchtlinge. Dabei konnte er sich vor Ort ein Bild von der bedauernswerte Situation von etwa 800 Familien machen, darunter stillende Mütter, ältere Menschen, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen und Kranke, die in überfüllten Klassenzimmern zusammengepfercht leben und gezwungen sind, zwischen Schwärmen von Mücken auf dem Boden zu schlafen.
(J.G.) (L.M.) (Fides 19/5/2021)


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