Bogotà (Fides) – Nachdem die Bischofskonferenz von Kolumbien am Sonntag, den 16. Mai mitgeteilt hatte, das Verhandlungen mit der Regierung unter Beteiligung der Bischöfe und der Vereinten Nationen als Vermittler stattfinden sollten, hoffte man dass die Ruhe ins Land zurückkehren könnte. Dies war aber bisher nicht der Fall.
"In diesem Zusammenhang appellieren wir, die Hoffnung zu bewahren, wie Papst Franziskus sagt“, hatten die Bischöfe gefordert, „Trotz der dichten Schatten ist die Hoffnung mutig, denn sie weiß, wie man über den persönliche Komfortzone hinausschaut und öffnet den Geist für große und authentische Ideale“. Die Bischöfe hatten erneut einen Dialog gefordert, bei dem die beteiligten Parteien einander zuhören und begegnen, da man nur so auf die legitimen Forderungen aller Bürger reagieren und auf Versöhnung und Frieden hinarbeiten könne. Die kolumbianische Bischofskonferenz bekräftigte in diesem Zusammenhang auch, dass "Gewalt mit ihren vielen Formen, wo immer sie herkommt, keine Lösung ist und nur Leiden und Tod hervorruft".
"Aus dieser tiefen Überzeugung drücken wir unsere Nähe und Solidarität aus, insbesondere für die schmerzhaften Situationen, die unsere Brüder in Cali und Popayán in den letzten Tagen erlebt haben. Möge die Spirale der Gewalt mit dem Willen und aller Beteiligung gestoppt und der Weg zum Dialog geebnet werden", schloss die Erklärung der Bischöfe.
Am gestrigen 17. Mai, hatte das so genannte „Comitato del Paro (CNP)“, in dem sich Gewerkschaften und Arbeitnehmergruppen zusammenschließen, eine Erklärung veröffentlicht, in der die Regierung beschuldigt wurde, im Zusammenhang mit den am 28. April begonnenen Proteste, bei denen es bisher bereits 40 Tote gab, "nicht verhandeln" und "keine Garantien anbieten" zu wollen. "Die nationale Regierung erkennt die Schwere und das Ausmaß der Gewalt des Staates gegen Demonstranten nicht an“, beklagen die Gewerkschaften. „Sie erkennt die von Menschenrechtsorganisationen angeprangerten nicht an". Unterdessen wurde ein neuer Generalstreik für den morgigen 19. Mai anberaumt hat.
Unterdessen bemühen sich auch in diesen Stunden Prälat Hector Fabio Henao, als Vertreter der Kolumbianische Bischofskonferenz, der Leiter der UN-Mission, Carlos Ruiz Massieu, und die Leiterin des Büros der UN-Menschenrechtskommission in Kolumbien, Juliette de Rivero, um Verhandlungen. Der Regierungssprecher, Hochkommissar für Frieden, Miguel Ceballos, sagte, dass "Fortschritte bei der Gewährleistung einer friedlichen Mobilisierung erzielt wurden“. Ceballos teilte mit, dass die Gespräche fortgesetzt werden und dass die nächsten Gespräche über den von Beginn von Verhandlung 20. Mai stattfinden wird.
(CE) (Fides 18/05/2021)