Port au Prince (Fides) - Die Entführung, bei der am Sonntag, den 11. April in der Stadt Croix-des-Bouquets in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince fünf Priester, zwei Ordensleuten und drei Laien (bei denen es sich um Angehörige eines der Priester handelte) verschleppt wurden (vgl. Fides 12/04/2021; 17/4/2021), endete in den vergangenen Tagen mit der Freilassung aller Geiseln. Dies teilt der Regionalobere der Gesellschaft der Priester von Saint Jacques in Haiti, Pater Jean-Marie Rosemond Joseph, in einer offiziellen Verlautbarung mit, in der er betonte, dass alle Geiseln bei guter Gesundheit seien und für die Gebete und die Unterstützung dankte. Auch nach der Freilassung dieser Brüder und Schwestern werde man weiterhin dafür beten, „dass dieses Phänomen im ganzen Land endet“. "Unser Dank gilt auch den Botschaftern Frankreichs und der Vereinigten Staaten für ihre diskrete und effiziente diplomatische Unterstützung sowie allen politischen und moralischen Autoritäten des Landes und den Regierungen, denen wir für ihre unerschütterliche Unterstützung danken", heißt es in der Verlautbarung.
Zu der Entführung bekannt sich eine örtliche kriminellen Bande. Am 14. April hatte die haitianische Bischofskonferenz katholische Schulen, Universitäten und Institutionen gebeten, einen Tag lang geschlossen zu bleiben, um gegen Entführungen und Unsicherheit im Land zu "protestieren". Die Protestkation wurde vom 21. bis 23. April wiederholt (vgl. Fides 14/04/2021; 21/04/2021). Über die Initiative wurde auch über die Landesgrenzen hinaus berichtet. Sie zeigt die tiefe politische Krise im Land, in dem es in den letzten Monaten zunehmend zu Entführungen zum Zweck der Lösegelderpressung gekommen war. Die weit verbreitete Gewalt im gesamten Staatsgebiet zeigt den wachsenden Einfluss bewaffneter Banden im Land. Unterdessen wartet die Bevölkerung noch auf den Beginn der Impfkampagne gegen Covid-19.
(CE) (Fides 04/05/2021)