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Jerèmiè (Fides) – „Der Hurrikan Melissa zieht sich von unseren Küsten zurück und hinterlässt eine Spur des Todes, des Leids und der Verwüstung, vor allem in Jamaika und Kuba. In den nächsten Tagen dürfte sich die Wetterlage bei uns wieder ‚normalisieren‘. In Haiti gibt es zahlreiche Tote und Verletzte und enorme Schäden an der fragilen Infrastruktur und der Landwirtschaft. Derzeit ist es noch nicht möglich, eine ungefähre Bilanz zu ziehen, das wird sich im Laufe der nächsten Tage zeigen“, berichtet Pater Massimo Miraglio, Kamillianer-Missionar und Pfarrer des Dorfes Pourcine-Pic Makaya, wohin er weiterhin nicht zurückkehren konnte (vgl. Fides vom 28/10/2025), gegenüber Fides.
Nach Schätzungen der haitianischen Regierung ist die Zahl der Opfer des Hurrikans auf 43 gestiegen, 13 Menschen werden noch vermisst. Die Rettungskräfte versuchen immer noch, zu den Menschen im Südwesten des Landes zu gelangen, wo Erdrutsche und Überschwemmungen mehr als 30 Gemeinden verwüstet haben. Mindestens 25 Tote gab es in der südwestlichen Küstenstadt Petit-Goève, einer der am stärksten betroffenen Gemeinden. Der Sturm der Kategorie 5, einer der stärksten Atlantik-Hurrikane, die jemals registriert wurden, hat fast 12.000 Häuser überflutet und fast 200 zerstört, er letzte Woche auch Haiti getroffen hat. Zahlreiche Straßen sind weiterhin unpassierbar. Über 1.700 Menschen befinden sich derzeit in Notunterkünften.
„Jeremie ist es viel besser ergangen als erwartet“, fährt Pater Massimo fort, „und erst am Freitag, dem 31. Oktober, habe ich die ersten Bilder aus der Pfarrei Pourcine-Pic Makaya erhalten. In den Bergen ist die Lage sicherlich viel schwieriger, die Straßen sind derzeit unpassierbar. Neben einem Todesopfer sind die Schäden an den Ernten enorm; viele der bescheidenen Häuser sind beschädigt und mehrere Nutztiere sind umgekommen. Das Pfarrhaus hat standgehalten, wurde aber vom Wasser überflutet, die bescheidene Küche wurde von einem Baum zerstört. Auch die Bananenplantage, die Kaffeeplantage und mehrere Bäume wurden zerstört. Ich organisiere gerade meine Rückkehr und warte darauf, dass die Verbindungen wieder befahrbar sind.“
„Gott sei Dank gab es keine schweren Verluste an Menschenleben“, schließt der Missionar, „aber es ist dringend und wichtig, wieder auf die Beine zu kommen, die Schule wieder zu öffnen, die Quelle zu reinigen, damit sich das, was übrig geblieben ist, regenerieren kann. Das Leben ist stärker!“.
(AP) (Fides 5/11/2025)