Mailand (Fides) - Die birmanischen Auslandsgemeinden werden am Sonntag, dem 2. Mai, in einer Art „globalen Menschenkette“ miteinander verbunden sein, die sich über die ganze Welt durch 16 Länder in Asien, Amerika und Europa erstrecken wird, überall dort, wo die verschiedenen Gruppen von im Ausland lebenden Burmesen mit ihrer Kundgebung auf die neue Regierung der nationalen Einheit hinweisen wollen. Die neue Regierung wurde Mitte April auf Initiative der am 8. November letzten Jahres gewählten Parlamentarier gebildet, den durch den Militärputsch vom 1. Februar 2021 die Möglichkeit zur Bildung einer Regierung vorenthalten wurde. Die verschiedenen birmanischen Auslandsgemeinden werden sich an symbolischen Orten in verschiedenen Städten der USA, Kanada oder Australien. In Asien wird es Demonstrationen in Thailand, Südkorea, Japan, Taiwan und Malaysia geben. In Europa wird die globale Menschenkette Belgien und Holland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Finnland und Italien berühren.
In Italien, wo die Burmesen bereits letzte Woche in Rom demonstrierten (vgl. Fides 26/3/2021), wird sich die Gemeinde der im Ausland lebenden Bürger aus Myanmar diesmal in Mailand versammeln. Thuzar Linn, Sprecherin der Gemeinde, sagt zu den Inhalten dieser weit verbreiteten Veranstaltung: „Es gibt vier Punkte“, so die Frau, die seit vielen Jahren in Italien lebt, „um die sich unsere Hauptforderungen drehen. Die erste betrifft die Anerkennung der neuen Regierung, die für uns keine Übergangsregierung, sondern die legitime Regierung von Myanmar ist. Die zweite Bitte betrifft Tatmadaw, die birmanische Armee, die wir als "terroristische Organisation" deklarieren wollen, da sie Gewalt gegen unschuldige Menschen ausübt“. Natürlich - so fährt sie fort – „wollen wir den Menschenrechtsverletzungen in Myanmar ein Ende setzen. Schließlich hoffen wir auf einen endgültigen demokratischen Wandel, so dass unsere Generation die letzte ist, die gezwungen ist, eine Diktatur zu erleiden. "
In Mailand soll die Kundgebung am 2. Mai um 11 Uhr stattfinden. Die Veranstaltung, an der Burmesen aus dem ganzen Land sowie Priester und Ordensschwestern aus Myanmar, die in Italien leben, teilnehmen werden, wird anderthalb Stunden dauern und wurden von den Zivilbehörden unter Berücksichtigung des Protokolls zur Eindämmung der Verbreitung von Covid-19 genehmigt.
Die internationale Initiative der Burmesen in der Dispora ist ein Zeichen dafür, dass die meisten Burmesen immer noch auf eine friedliche Lösung hoffen, die eine Rückkehr zur Demokratie garantiert. Erst am vergangenen Samstag haben in Jakarta die ASEAN-Länder eine Rückkehr zum Dialog und ein Ende der Gewalt gegen Zivilisten gefordert. In Myanmar ist die Situation weiterhin ernst, da in den Randgebieten des Landes, in denen regionale bewaffneten Milizen aktiv sind, anhaltende Gewalt gegen Demonstranten sowie Feuergefechte und Bombenanschläge andauern. Laut der Organisation "Assistance Association for Political Prisoners", die über ein weit verbreitetes Netzwerk in Myanmar verfügt, sind seit dem Putsch vom 1. Februar insgesamt 759 Zivilisten in Myanmar getötet worden.
(MG-PA) (Fides 30/4/2021)