AFRIKA/SÜDSUDAN - Einschüchterungsversuch: Bewaffneter Anschlag auf den neuen Bischof von Rumbek

Montag, 26 April 2021 gewalt   menschenrechte   bischöfe  

Rumbek (Fides) - "In der Nacht erfuhren wir von dem Angriff auf den künftigen Bischof der Diözese Rumbek, Pater Cristian Carlassare. Der Comboni-Missionar wurde sofort ins Krankenhaus nach Juba gebracht“, dies bestätigen lokalen Quelle, die das Klima der Gewalt und des Tribalismus betonten, das in der Region herrscht und sich weiter verschlechtert. "Der Bischof wurde von den Tätern zusammen mit der Ordensschwester, die bei ihm war, zunächst geschlagen. Danach schossen diese vier Kugeln in seine Beine. Nach ersten Berichten war der Anschlag offenbar geplant und soll ihn von der Weihe zum Bischof abhalten".
Im Interview mit Fides (vgl. Fides 25/3/2021) erklärte der Bischof noch vor kurzem: "Ich glaube, es ist notwendig, dass wir Fortschritte bei der katechetischen Ausbildung und der Evangelisierung machen. Mein Vorgänger hatte bereits ein Katechesezentrum eröffnet, aber es war eine sehr schwierige Zeit vor der Unabhängigkeit. Nun ist es an der Zeit, die pastorale Arbeit und die direkte Evangelisierung wieder aufzunehmen. Rund 1,8 Millionen Menschen leben in Rumbek, davon sin 200.000 Katholiken und 800.000 Protestanten. In jedem Fall wird die katholische Kirche von allen Gläubigen, einschließlich derjenigen anderer Religionen, mit großem Respekt gesehen, sowohl wegen der traditionellen Nähe zu den Menschen in den Bereichen Soziales und Gesundheit – wegen der aktiven Friedensarbeit – aber auch wegen des ständigen Interesses von Papst Franziskus für das Land. Es wird für uns wichtig sein, Christus in den Mittelpunkt zu stellen und die tiefe Begegnung mit Christus zu fördern. Man kann viele Menschen in der Kirche haben, aber trotzdem eine nur begrenzte Erfahrung der Gegenwart Jesu wahrnehmen.“
Der Bischofssitz war nach dem Tod von Cesare Mazzolari im Jahr 2011 vakant.Die Bischofsweihe war für den kommenden 23. Mai geplant.
(FS/AP) (Fides 26/4/2021)


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