Tegucigalpa (Fides) - Der Rektor der Basilika Minore Nuestra Señora de Suyapa, Pfarrer Carlo Magno Núñez, veruruteilte in seiner Predigt zum Sonntagsgottesdienst, der normalerweise von dem an Covid 19 erkrankten Kardinalerzbischof von Tegucigalpa, Rodriguez Maradiaga, geleitet wird, die vielen Morde an Frauen im Land aufs Schärfste. Er bezeichnete das Phänomen in Anlehnung an das Sonntagsevangelium als eine Art "Lepra".
"Der Mord an so vielen Frauen in Honduras muss aufhören", sagte der Priester während der Predigt und forderte in diesem Zusammenhang die Bekämpfung des organisierten Verbrechens und mehr Respekt für das menschliche Leben.
Die Passage aus dem Evangelium, in dem Jesus den Aussätzigen heilt, kommentierte er deshalb wie folgt: "Als Jünger Jesu sind wir auch heute gesandt, die Aussätzigen unserer Zeit zu heilen." Dazu müsse man von Mitgefühl erfüllt sein und im Gebet darum bitten.
Der Priester kritisierte in diesem Zusammenhang auch die soziale Ausgrenzung in Honduras. "Wir müssen lernen wie Jesus, alle Menschen willkommen zu heißen, die aufgrund unterschiedlicher Umstände von unserer Gesellschaft ausgeschlossen sind", betonte er und zu mehr Solidarität mit den Bedürftigen ein. "Heute sind die neuen Aussätzigen die, die von der Gesellschaft ausgeschlossen sind, Migranten, Prostituierte und diejenigen, die in der Gesellschaft nicht Wert sind, weil sie als aussätzig betrachtet werden."
Am Ende des Gottesdienstes bat er um das Gebet für die Genesung von Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga: "Wir werden weiterhin für ihn beten, damit wir ihn bald bei uns und bei der Arbeit für die Gemeinschaft wiedersehen".
(CE) (Fides 16/02/2021)