ASIEN/TÜRKEI - In Privatbesitz: Antike armenische Kirche in Kütahya abgerissen

Mittwoch, 27 Januar 2021 mittlerer osten   ostkirchen   armenischer genozid   kirchengüter  

Kütahya (Fides) - Die vor dem 17. Jahrhundert erbaute antike armenische “Surp Toros”- Kirche (Kirche des heiligen Toros) in Kütahya, war nachdem sie nicht mehr für liturgische Zwecke benutzt wurde , in Privateigentum übergegangen und nun vom Eigentümer abgerissen. Dies berichtet die in armenischer und türkischer Sprache erscheinende Zeitung “Agos” mit Sitz in Istanbul unter Berufung auf lokale Quellen. Die Kirche wurde nach Untersuchungen des armenischen Historikers Arshag Alboyaciyan im frühen 17. Jahrhundert nach einem Brand wieder aufgebaut. Sie war an einem Felsens errichtet worden, an dem der Überlieferung nach den Abdruck des Pferdes von des heiligeb Toros zu sehen war. Von Krankheiten betroffene türkische Frauen, so lokale Quellen, solleb sucg auf diesen Stein gesetzt haben (von dem sie glaubten, dass er heilende Eigenschaften hat) und baten armenische Priester, ihnen Bibelstellen vorzulesen und für die Heilung zu beten.
Vor 1915 lebten etwa 4.000 Armenier in der türkischen Stadt Kütahya und in der gleichnamigen Provinz. In Kütahya (historisches Foto) gab es drei armenische Kirchen. Nach dem Völkermord an den Armeniern waren die armenischen Einwohner dieser Region, wie aus der Volkszählung von 1931 registriert wurden, nur noch 65 an der Zahl. In den folgenden Jahrzehnten zogen die wenigen noch verbliebenen Armenier aus Kütahya nach Istanbul oder wanderten ins Ausland aus. Die Kirche des heiligen Torus wurde vor dem Abriss lange Zeit als Raum für die Vorführung von Filmen oder für die Feier von Hochzeitsbanketten genutzt und stand gemäß einer Bestimmung des Rates für Kulturgüter der Region Kütahya unter Denkmalschutz.
(GV) (Fides 27/1/2021)


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