AMERIKA/HONDURAS - Bischöfe appellieren an zentralamerikanische Regierungen: Recht auf Auswanderung mus respektiert werden

Donnerstag, 21 Januar 2021 auswanderung   ortskirchen   menschenrechte   krisengebiete  

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Tegucigalpa (Fides) - Das Sekratariat der Bischöfe Zentralamerikas (SEDAC) veröffentlicht angesichts der neuen Migrationsströme aus Honduras, die erneut eine so genannte Karawane bildeten und sich auf den Weg in die Vereinigten Staaten machen, wobei sie in Guatemala gewaltsam angehalten wurden, einen dringenden Appell.
Das Sekretariat ruft die beteiligten Staaten auf, das "Recht auf Auswanderung zu respektieren und Menschen nicht abzuwehren, die internationalen Schutz benötigen". Der Karawane haben sich etwa neuntausend Menschen angeschlossen, darunter auch ganze Familien, mit älteren Menschen und Kindern.
In dem vom Leiter des Sekretariats, Bischof Escobar Alas und vom SEDAC-Sekretär, Kardinal Rosa Chávez, unterzeichnet Appell, weisen die Bischöfe darauf hin, dass die Migrationsström nicht das Problem ein einzelnes Land seien, sondern die gesamte Region betreffen, weshalb sie an die Regierungen der Region und Mexikos appellieren, “bei der Bewältigung des Problems umfassend und auf humane Weise zusammenarbeiten", und daran erinnern, dass es notwendig ist, "die strukturellen Ursachen anzugehen, die zu Migration führen" und nicht wehrlose Migranten.
Während ganze Familien in Wohnwagen nach Norden fahren und auf dem Weg oft Opfer von organisierter Kriminalität werden, fordern die zentralamerikanischen Bischöfe die Behörden der Region auf, "die Sicherheit von Migranten zu gewährleisten, die durch ihre jeweiligen Länder reisen".
Die Auswanderer fliehen aus Honduras vor Armut, mangelnden Möglichkeiten und der von den beiden verheerender Hurrikane Eta und Lota verursachteen Zerstörung, die das Land in weitere in Armut stürzten.
Wie bereits im Jahr 2018 (vgl. Fides 24/10/2018) machten sich derzeit viele Honduraner in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft und ein neues Zuhause auf den Weg in die USA. Kurz vor dem Amtsantritt des neuen US-amerikanischen Präsident Biden machten die US-Behörden jedoch klar, "dass es kein geeigneter Moment ist, um in die USA zu reisen, da sich die Situation an der Grenze nicht über Nacht ändern wird".
Die Migranten wurden in Guatemala von der Polizei gestoppt, während sie von Seiten der katholischen Kirche Solidaritätsbekundungen erhielten. In Mexiko hat das Aufnahmezentrum der katholischen Kirche im Bundesstaat Chiapas erste Schritte unternommen, um humanitäre Unterstützung zu leisten. Der Koordinator des Zentrums, Héctor Preciado, erklärte gegenüber der lokalen Presse, dass Migranten die sich an diese Einrichtung wenden, mit Lebensmittel, Wasser, Medikamente, Hygiene- und Schutzmaterial versorgt werden.
(CE) (Fides 21/01/2021)


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