ASIEN/INDIEN - Seit 100 Tagen in Haft: Internationale Initiative fordert Freilassung des 83jährigen Jesuitenpaters Stan Swamy

Freitag, 15 Januar 2021 jesuiten   zivilgesellschaft   gerechtigkeit   menschenrechte  

Jaipur (Fides) – Am heutigen 15. Januar 2021 befindet sich der 83jährige Jesuitenpater Stan Swamy, der seit dem 8. Oktober wegen angeblicher Volksverhetzung im Taloja-Gefängnis in Mumbai inhaftiert ist, seit insgesamt 100 Tagen in Haft. "Seine Verhaftung wird in die Annalen der dunklen Geschichte Indiens als eine der brutalsten Vergehen des Staates eingehen. Der Jesuitenpriester Pater Stan hat 35 Jahre seines Lebens dem Engagement für die Würde und Entwicklung der Adivasi in Jharkhands gewidmet. Es ist traurig, zu sehen, dass er nicht dafür belohnt, sondern bestraft und eingesperrt wurde", so der Mitbruder des Inhaftierten Jesuitenpaters, P. Cedric Prakash.
Die indischen Jesuiten brachten zusammen mit über hundert zivilgesellschaftlichen Gruppen in Indien eine Solidaritätsinitiative mit Pater Stan auf den Weg, in deren Rahmen die sofortige Freilassung des Jesuiten und der 15 anderen Aktivisten gefordert wird, die zusammen mit dem Ordensmann festgenommen wurden. "Die Polizei von Maharashtra und die National Investigation Agency (NIA), die Task Force zur Terrorismusbekämpfung, haben versucht, die Vertreter der demokratischen Stimmen des Dissens durch falsche Anschuldigungen und Verfolgung zu unterdrücken und Menschenrechtsaktivisten zum Schweigen zu bringen", heißt es in der Erklärung. Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass alle16 Personen, einschließlich Pater Stan arbeitete mit der illegalen maoistischen Partei zusammenarbeiten, die die gewählte Regierung des Staates stürzen will.
Die Teilnehmer einer internationalen Initiative fordern Gerechtigkeit für Pater Stan Swamy und die weitere 15 Festgenommenen und deren sofortige Freilassung sowie die Abschaffung des "Gesetz zur Verhütung unrechtmäßiger Aktivitäten" (Unlawful Activities Prevention Act, UAPA) auf dessen Grundlage viel sich viele Aktivisten im Gefängnis befinden.
Die Sensibilisierungskampagne, die hauptsächlich online und über Veranstaltungen in sozialen Medien erfolgt, soll noch bis zum 26. Januar 2021, dem Tag der Republik, fortgesetzt werden, und versteht sich als “gemeinsamen Kampagne zur Betonung der in der Präambel der Verfassung verankerten Werte".
Für Pater Stan setzt sich auch die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte, Mary Lawlor, ein, die live aus Genf an der in Indien organisierten Online-Veranstaltung teilnehmen wird. Unter den weiteren Teilnehmern befinden sich die auch Sozialwissenschaftlerin, Frau Professor Virgina Xaxa, eine und Dorothy Fernandes vom Forum für Gerechtigkeit und Frieden, sowie viele andere. Die bekannte indische Tänzerin von Darpana, Mallika Sarabhai, wird im Zeichen der Solidarität Pater Stan auftreten und sprechen. Außerdem werden Santhali-Tänzer einen so genannte „Klage-Tanz” aufführen.
(PA) (Fides 15/1/2021)


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