AMERIKA/NICARAGUA - Spendenaktion für Opfer der Tropenstürme: Gläubige spenden “im Stillen”

Dienstag, 24 November 2020 naturkatastrophen   soziale lage   politik   ortskirchen  

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Managua (Fides) - Die in den katholischen Gemeinden von Nicaragua am vergangenen Sonntag für die Opfer der Tropestürme Iota und Eta gesammelten Spenden wurden auf Empfehlung von Kardinal Leopoldo Brenes, Erzbischof von Managua, von den Gläubigen „im Stillen“ abgegeben.
Trotz der Einaschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gingen die Gläubigen in ihre Pfarreien, um dem Spendenaufruf von Kardinal Brenes zu Folgen und Unterstützung zu leisten. In seiner Sonntagspredigt, die von in seiner Privatwohnung in Managua ausgestrahlt wurde, bat er die Gläubigen um "Großzügigkeit ohne große Propaganda, bescheiden und einfach, ohne Anerkennung zu suchen".
Und die Gläubigen versuchten ihre Spenden unbemerkt abzugeben. In der Kathedrale von Managua konnten die Spenden direkt vom Auto aus abgegeben werden. Die Annahmestelle befand sich auf dem Gelände der Kathedrale in eine, Bereich zu dem die Medien keinen Zugang hatten.
Wie Kardinal Brenes berichtet konnten Gläubigen bereits ab Donnerstag ihre Spenden in die Pfarreien abgeben. Bei früheren Spendenaktionen kam es zu mutmaßlichen Drohungen der nicaraguanischen Polizei gegen diejenigen, die Hilfsmittel für die Opfer sammelten, wie ein Spender aus Managua berichtet, der anonym bleiben will.
Bisher gibt es keine offizielle Bilanz der Regierungsbehörden über den Gesamtschaden, der durch die Hurrikane entstand, die Nicaragua zwischen dem 3. und 16. November getroffen haben.
Die stellvertretende Präsidentin Rosario Murillo gab bekannt dass insgesamt 160.597 Menschen nach dem Wirbelsturm Iota obdachlos wurden und mindestens 21 starben (inoffizielle Berichte sprechen von 28 Toten).
Am 19. November betonte der Finanzminister Iván Acosta, dass der von Eta verursachten Schaden auf 178 Millionen Dollar geschätzt wurde, 1.890 Häuser wurden zerstört und weitere 8.700 wurden allein in der Gemeinde Puerto Cabezas (im Nordosten) beschädigt.
Nach Angaben von Kardinal Brenes sollen die an diesem Sonntag gesammelte Hilfe an den Apostolischen Administrator der Diözese Siuna, Prälat Pablo Schmitz, weitergeleitet werden, in dessen Zuständigkeitsbereich die von Iota und Eta betroffenen Gebiete liegen, die zu den ärmsten und isolierteste in Nicaragua gehören.
(CE) (Fides 24/11/2020)


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