Amman (Fides) – Die neun Kandidaten, die bei den Parlamentswahlen, auf die für Christen vorbehaltenen Sitze gewählt wurden, sind ausschließlich Männer aus verschiedenen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Wie aus den von der Wahlkommission veröffentlichten Ergebnissen der am 10. November abgehaltenen jordanischen Parlamentswahlen hervorgeht, gaben nur 29 Prozent der potenziellen 4.640.000 Wähler des Haschemitischen Königreichs ihre Stimme ab. Bei den vorangegangenen Parlamentswahlen im Jahr 2016 Lag die Wahlbeteiligung bei 36 Prozent.
Im jordanischen Wahlsystem sind 9 der 130 Parlamentssitze christlichen Kandidaten vorbehalten, während drei Sitze an ethnische Minderheiten vergeben werden. Insgesamt bewarben sich 1717 Kandidaten, darunter 368 Frauen und die Wahlkommission bestätigt, dass im neuen Parlament ein Rückgang der Präsenz von Frauen - von 20 auf 15 Sitze - im Vergleich zur vorherigen Parlamentsversammlung verzeichnet wird. Das Quotensystem sieht nur 15 Sitze für Frauen vor, und in den verschiedenen Wahlkreisen im ganzen Land wurden keine Frauen auf weitere Sitzen gewählt. Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern bei der Zusammensetzung des neuen jordanischen Parlaments zeigt sich noch deutlicher in der Komponente der Abgeordneten, die Christen, die im neuen Parlament die Christen vertreten: unter ihnen ist keine Frau.
Die Wahlergebnisse garantieren Kandidaten und Parteien, die die traditionell die von der Haschemitischen Monarchie ernannte Regierung unterstützen, die Kontrolle über die Mehrheit der Sitze.
Die Islamic Action Front (AIF), die mit der Muslimbruderschaft verbundene jordanische islamistische Partei, ist weiterhin die größte Oppositionspartei. Bei der jüngsten Wahl erhielt sie jedoch nur 10 Sitze und verzeichneten damit einen Rückgang im Vergleich zu den 15 Sitzen, die sie zuvor im Parlament besetzt hatte. Die Wahlen – so die Analysten einstimmig - fanden in einem Klima des allgemeinen Desinteresses statt, das von der Wirtschaftskrise, aber auch von der beeindruckenden Zahl syrischer Flüchtlinge auf dem Staatsgebiet und dem Wiederanstieg der COVID-19-Infektionen geprägt war. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es bei rund 10 Millionen Einwohnern bisher mehr als 126.000 Infizierte und fast 1.500 Tote.
(GV) (Fides 17/11/2020)
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