Rom (Fides) - “Unser oberstes Ziel ist es, dass die internationale Gemeinschaft eine unabhängige und unparteiische Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen durchführt. Denn im Moment ist dies nicht der Fall und dies ist sehr bedauerlich. Eine kürzlich veröffentlichte UN-Resolution zeigt, dass die internationale Gemeinschaft die Menschenrechtskrise anerkennt und mögliche Mechanismen zur Definition einer Rechenschaftspflicht entwickelt werden sollen. Die angekündigte Bereitstellung technischer Hilfe zur Stärkung der Justiz im Land zeigt zudem die derzeitige Schwäche des bestehenden Systems“, so Pater Aris Miranda, Co-Präsident des Vereins "Promotion of Church Peoples Response - Europe", zur Entscheidung der Vereinten Nationen vom vergangenen 7. Oktober, die dem philippinischen Justizministerium für eine Untersuchung der Ereignisse auf den Philippinen technische Hilfe anbieten, was den sogenannten "Krieges gegen Drogen" von Präsident Rodrigo Duterte anbelangt.
Die Kirche bezieht seit jeher eine kritische Position in Bezug auf die Entscheidungen der philippinischen Regierung, die oft mit Gewalt und Missbrauch eine Art "Säuberung" durchführt, bei denen Tausende von Menschen starben, oft nur kleine Drogendealer oder Konsumenten. Deshalb fordern säkulare und kirchliche Organisationen im In- und Ausland nachdrücklich eine unabhängigen und unparteiischen Untersuchung.
Pater Miranda gibt die Hoffnung nicht auf: „Trotz allem”, betont er gegenüber Fides, “bin ich immer noch zuversichtlich, dass die Opfer und ihre Familien am Ende des Tunnels das Licht der Gerechtigkeit sehen werden. Ich ermutige die Menschen in der Kirche, wachsam zu bleiben und die Situation zu beobachten. Es gibt noch andere mögliche internationale Mechanismen, und wir werden weiterhin unsere Forderungen zum Ausdruck bringen. In der Zwischenzeit werden wir die Familien der Opfer weiterhin mit unseren Mitteln und nach unseren Möglichkeiten unterstützen.“
(MG-PA) (Fides 31/10/2020)