AMERIKA/KOLUMBIEN - Erzbischof von Bogotà: “Unser Leben ist bedroht”

Mittwoch, 30 September 2020 gewalt   menschenleben   bischöfe  

Bogota (Fides) - „Eine Klage und ein Aufschrei erheben sich aus allen Teilen Kolumbiens. Das Leben ist bedroht, abgewertet, verletzt. Das Leben wird zerstört und massakriert. Mit tiefer Trauer lehnen wir alle Formen von Angriffen auf das Leben von Männern und Frauen in den ländlichen und städtischen Gebieten Kolumbiens ab. Zusätzlich zur Covid-19-Pandemie sind unsere Familien Opfer einer vielfältigen Anti-Kultur des Todes, die sich in unseren Häusern bedrohlich, gewalttätig, mörderisch und zerstörerisch abzeichnet“, so der Erzbischof Luis José Rueda Aparicio von Bogotà.
In einem Hirtenbrief mit dem Titel "Soziale Feindschaft zerstört das Leben" verurteilt der Erzbischof von Bogotá erneut Angriffe die anhaltenden Übergriffe auf das Leben der Bürger, die weiterhin im ganzen Land auftreten. Er beruft sich daher auf "den Herrn des Friedens, um uns von absurder sozialer Feindschaft und hässlicher Konfliktbereitschaft zu befreien" und fordert alle auf, sich um das soziale Leben ländlicher, städtischer, afro-amerikanischer und indigener Gemeinschaften zu kümmern und das Leben von Studenten, Arbeitern, Vertriebenen und Migranten zu schützen.
"Die soziale Krankheit des Hasses ist ansteckend und zerstört das Leben", wiederholt der Erzbischof von Bogotà, der eindringlich fordert: "Wir müssen unsere Augen öffnen und erkennen, dass dieses soziale Übel das Leben untergräbt, weil es eine hasserfüllte Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Religion Ökologie und Politik mit sich bringt“.
Angesichts dieses düsteren Panoramas betont Erzbischof Rueda Aparicio: "Dies ist die Zeit der Heilung, es ist die Zeit, zu Gott zurückzukehren. Soziale Heilung erfordert Frauen und Männer, die arbeiten, ohne entmutigt zu werden für eine Wirtschaft, die im Dienste aller steht, eine Wissenschaft, die nach Wahrheit sucht, eine Politik, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist, eine Religion als Instrument der Versöhnung und des Friedens. Lassen Sie uns gemeinsam ein Projekt des geschwisterlichen Lebens aufbauen“.
Abschließend erinnert er daran, dass „wir noch Zeit haben, um das Leben, jedes Leben, wieder zu lieben“, wenn wir „aus der Gleichgültigkeit herauskommen, den Pessimismus überwinden, eine neue Reise beginnen … Nur soziale Freundschaft überwindet Hass und schafft Raum für Vergebung, Dialog, Willkommen, Erstaunen über die Schöpfung, gegenseitige Fürsorge und Koexistenz in der Liebe".
(SL) (Fides 30/9/2020)


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