Bujumbura (Fides) - Der plötzliche Tod des scheidenden Präsidenten Pierre Nkurunziza wirft in Burundi Fragen nach den Todesursachen auf. Das burundische Staatsoberhaupt verstarb am 8. Juni im Krankenhaus in Karusi, offiziell an den Folgen eines Herzstillstands. Am 20. August sollte er in Rahmen einer feierlichen Zeremonie seinen Nachfolger, General Évariste Ndayishimiye, in das Amt einführen, der aus der Wahl am vergangenen 24. Mai als Sieger hervorgegangen war (vgl.Fides 27/05/2020).
Der Tod es Präsidenten der Burundi seit fünfzehn Jahren regierte, hinterlesst zwar kein institutionelles Vakuum, aber es besteht der Zweifel, der Präsidenten nicht an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung starb, deren Verbreitung in Burundi bisher von den lokalen Behörden nicht sehr ernst genommen wurde, was auch zur Ausweisung der Vertrezrt der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Land führte.
Zweifel am Tod des Präsidenten ergeben sich aus der Tatsache, dass die Ärzte Covid-19 am Tag nach seinem Krankenhausaufenthalt erwähnt hatten. Darüber hinaus wurde eines der wenigen Beatmungsgeräte in Bujumbura, am 8. Juni mit einem Hubschrauber nach Karusi transportiert, aber es war wohl zu spät, um das Leben des Präsidenten zu retten
Zudem war Nkurunzizas Frau vor einigen Tagen mit dem Verdacht auf eine Corona-Infektion in ein Krankenhaus nach Kenia gebracht worden. Sie soll bereits auf dem Weg der Besserung und zurück in Burundi sein.
Nach Angaben der burundischen Behörden gibt es im 83 Infizierte, darunter ein Todesfall, während Ärzte Hunderte von "versteckten Fällen" vemuten, darunter auch mehrere Dutzend Todesfälle. "Wir hoffen, dass die Regierung diesmal verstanden hat, dass die Situation explosiv ist ...und diese Pandemie bekämpft werden muss", so die Ärzte.
(L.M.) (Fides 10/6/2020)