EUROPA/FRANKREICH - Bischof de Brésillac und Pauline Jaricot: "Zwei Protagonisten der Mission im 19. Jahrhundert"

Montag, 1 Juni 2020 missionarische Öffentlichkeitsarbeit   seligsprechungsprozess   päpstliche missionswerke   missionsinstitute  

Rom (Fides) – Papst Franziskus billigte am vergangenen 26. Mai nicht nur das durch die Fürsprache von Pauline Marie Jaricot gewirkte Wunder (vgl. Fides 27/05/2020), sondern auch das einer weiteren wichtigen Persönlichkeit der Mission: es handelt sich um den Diener Gottes Melchiorre Maria de Marion Brésillac, dessen heldenhafte Tugenden anerkannt wurden. Der Titularbischof von Prusa, Apostolische Vikar von Coimbatore und Apostolische Vikar von Sierra Leone gründete die Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA), die bereits ihr150jähriges Gründungsjubiläum feieern durfte (vgl. Fides 7/12/2006). Er wurde am 2. Dezember 1813 in Castelnaudary in Frankreich, geboren und starb am 25. Juni 1859 in Freetown in Sierra Leone.
"Es ist ein glücklicher Zufall, der die Anerkennung der heldenhaften Tugenden von Bischof De Brésillac mit der Anerkennung eines Wunders verbindet, das auf die Fürsprache der ehrwürdigen Pauline Jaricot zurückzuführen ist, die einige Jahre vor ihm geboren wurde und das Werk der Verbreitung des Glaubens begründet hat", so Pater Antonio Porcellato, Generaloberer der Gesellschaft für die Afrikamissionen (SMA). „Sie sind beide mit der Stadt Lyon verbunden”, fährt er fort, “ sie als eine engagierte Laiengäubite und treibende Kraft bei der Förderung des Gebets und der finanziellen Hilfe für Missionare. Er gründete in dieser Stadt seine Missionsgesellschaft, beide waren sie Protagonisten der außergewöhnlichen Zeit des missionarischen Engagements im 19. Jahrhundert“.
"Die beiden kannten sich”, betont Pater Porcellato, “Brésillac wurde finanziell durch das von Pauline Jaricot gegründete Werk unterstützt, sowohl als Apostolischer Vikar von Coimbatore in Indien als auch als Apostolischer Vikar von Sierra Leone und als Gründer der Gesellschaft der Afrikamissionen. Es war die Ära der "Auslandsmissionen". Heute hat sich der Kontext radikal geändert, aber diese sehr engen Zusammenarbeit zwischen den Gläubigen in Europa und den Missionaren im Ausland, verdeutlicht dass die missionarische Dimension das gesamten christlichen Volk betrifft. Wir sind alle Jünger und Missionare, wie Papst Franziskus im Evangelii Gaudium schrieb und wie wir uns im letzten außerordentlichen Monat der Weltmission im Oktober 2019 vor Augen geführt haben."
In Bezug auf die Bedeutung, die diese von Papst Franziskus gebilligte Anerkennung der von der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsverfahren vorgelegten Dekrete, für die Missionare der Gesellschaft der Afrikamissionen und allgemein für die Mission hat, betont Pater Porcellato: "Die Tatsache, dass Brésillac jetzt offiziell 'Ehrwürdig' ist freut nicht nur die von ihm gegründete Gesellschaft für die Afrikamissionen und die mit ihr verbundenen Institute.... Es freut sich auch die Gesellschaft für Auslandsmissionen von Paris (MEP), das erste Missionsinstitut mit dem ausschließlichen Zweck ausländischer Missionen, deren Mitglied Bischof Brésillac etwa fünfzehn Jahre lang war, bis er 1856 die Gesellschaft für die Afrikamissionen gründete. Die Kirche in Indien freut sich, insbesondere die Diözese Coimbatore, deren erster Apostolischer Vikar er war, und wo er sich vor allem für die Ausbildung eines einheimischen Klerus einsetzte. Und nicht zuletzt die Kirche von Sierra Leone, deren erster Apostolischer Vikar er war, auch wenn er nur 40 Tage dort lebte, bevor er Opfer einer Fieberepidemie wurdee, an der er und alle seine Gefährten 1859 starben. “
Das Leben und Werk dieses heute ehrwürdigen Missionsbischofs berührte daher drei Kontinente: Europa, Asien und Afrika. „Heute vielleicht mehr als damals“ , so der Generalobere weiter, „stellen wir fest, dass wir wirklich alle miteinander verbunden sind und dass wir nur gemeinsam den großen Herausforderungen von heute begegnen können. Papst Franziskus erinnert uns in der 'Laudato Si' daran, aber im Kleinen erleben wir es auch in der Gesellschaft der Afrikamissionen, in der Missionare europäischer, afrikanischer und asiatischer Herkunft mit jeweils ihrem spezifischen Beitrag gewährleisten, dass Mission weiterhin möglich ist, besonders in Gebieten des afrikanischen Kontinents, die weiter entfernt sind und noch weniger mit dem Evangelium in Kontakt sind".
„Für mich und ich hoffe für viele von uns bedeutet diese Phase der Seligsprechung unseres Gründers auch die Bestätigung, dass er auf dem Weg der Heiligkeit ist”, schließt Pater Porcellato. “Vor allem bestätigt es die persönliche und tiefe Beziehung, die wir zu ihm haben. Wir dürfen erfahren, dass die Beziehung zu ihm die zu einem Bruder oder Vater ist, der uns nahe steht, erleuchtet und uns in den Schwierigkeiten der Mission ermutigt. Wir bitten ihn eindringlich, für die Freilassung unseres Mitbruders Pater Maccalli, von Schwester Gloria, Pater Joel und aller anderen entführten Missionare Fürsprache einzulegen."
(SL) (Fides 1/6/2020)


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