AFRIKA/GHANA - Päpstliche Missionswerke: “COVID-19 stärkt das Bild einer Kirche als Familie Gottes“

Mittwoch, 20 Mai 2020 päpstliche missionswerke   ortskirchen   coronavirus  

Accra (Fides) – “Die COVID-19-Pandemie hat den Zusammenhalt in den Familien und das gemeinsame Gebet gefördert und damit das Bild der Kirche als Familie Gottes gestärkt", so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Ghana, Pfarrer Isaac Ebo-Blay,
"Damit hat die Pandemie bei den Menschen die Wahrnehmung der Kirche nicht mehr nur in Form eines Gebäudes sondern vor allem als Gemeinschaft der Getauften, die der Tempel des Heiligen Geistes ist entstehen lassen: Und damit zum Entstehen der Hauskirche beigetragen."
Der Nationaldirektor des Päpstlichen Missionswerke betont auch, dass die Unterbrechung der Gottesdienste infolge der Pandemie "die Kirche von Ghana ermutigt hat, die Möglichkeiten in den sozialen Medien stärker zu nutzen, um das Evangelium unter den Gläubigen zu verbreiten, was bisher nicht der Fall war".
"Das sakramentale Leben der Gläubigen wurde jedoch ernsthaft beeinträchtigt, denn obwohl sie an online-Gottesdiensten teilnehmen und im Fernsehen heilige Messen mitverfolgen und für ihre geistige Gemeinschaft beten konnten, ist dies nicht dasselbe wie die Teilnahme an der gemeinschaftlichen Feier der Eucharistie", unterstreicht Pfarrer Ebo-Blay. Darüber hinaus wurde „das pastorale Leben ernsthaft beeinträchtigt. Hausbesuche, Besuche in Krankenhäusern und Gefängnissen usw. Alles wurde suspendiert. Ältere und Kranke empfingen keine Kommunion.“
Die Auswirkungen dieser Zeit der Aussetzung regelmäßiger kirchlicher Aktivitäten könnten deshalb auch zu "einer Zunahme des Einflusses evangelikaler kirchlicher Gruppen führen, deren Laienmitglieder im Allgemeinen viel mehr Zeit als andere Katholiken der Missionsarbeit widmen und mit mehr evangelischem Eifer unterwegs sind" aber auch „zur Entstehung von kleinen eng verbundenen Glaubensgemeinschaften innerhalb der Pfarreien führen, die sich regelmäßig zu Hause treffen und nicht mehr an großen Pfarrveranstaltungen teilnehmen".
Aus wirtschaftlicher Sicht sagt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke: „Die Pandemie hat die Spendenbereitschaft der Menschen auf eine harte Probe gestellt. Obwohl einige Mitglieder elektronische und digitale Spenden leisten, kann ein größerer Prozentsatz nichts spenden. Dies wirkt sich negativ auf die Mission der Kirche in Ghana aus".
Angesichts dieser schwierigen Situation "muss die Kirche in Ghana aber auch dafür gelobt werden, dass sie besonders Mitgefühl und Liebe für die Menschen zeigt, die in den Slums der Vorstädte und Dörfern leben", so Pfarrer Ebo-Blay. Viele unge Menschen helfen dabei, Lebensmittel an Menschen zu verteilen. Bei ihrer Mission sollte die Kirche in Ghana jedoch den Armen in der Kirche und in der Gesellschaft, deren Zahl zugenommen hat, noch mehr Aufmerksamkeit schenken”. Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke erinnert in diesem Zusammenhang an eine wichtige gemeinnützige Initiative: "Die Erzdiözese Accra und Erzbischof John Bonaventure Kwofie haben die Bewohner des Slums "Stadt Gottes", wo über 150.000 Menschen leben, die meist arm und schutzbedürftig sind, mit Lebensmitteln und Schutzausrüstung versorgt.
“Die Rezession könnte auch einen neuen Schub und eine Gelegenheit zur Evangelisierung sein da die Menschen von der Pandemie geprüft sind und vermehrt nach einem Sinn suchen", so Pfarrer Ebo-Blay.
In Bezug auf den Corona-Hilfsfonds der Päpstlichen Missionswerke sagt Pfarrer Ebo-Blay: "Obwohl wir die Informationen über den Corona-Hilfsfonds an alle Hilfswerke und Institutionen der Kirche weitergegeben wurden, wurde bisher nur eine Spende in Aussicht gestellt. Wir warten immer noch auf die Antwort der anderen Hilfswerke. Unterdessen haben mehrere kirchliche Einrichtungen die Bemühungen der katholischen Bischofskonferenz von Ghana unterstützt, den Opfern des Coronavirus zu helfen."
(L.M.) (Fides 20/5/2020)
 


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