Kara (Fides) – "Was wird aus den Armen, wenn die derzeitige Ausnahmesituation, die durch die Pandemie verursacht wurde, überwunden ist?", fragt sich Pater Donald Zagore, Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen. "In diesem Moment der globalen Gesundheitskrise hat jeder einen starken Impuls der Nächstenliebe und Solidarität gegenüber Menschen in besonders prekären Situationen . Die Armen wurden plötzlich nicht nur für alle sichtbar, sondern vor allem für alle zur Priorität, wenn es um außergewöhnliche Initiativen und außergewöhnliche Maßnahmen geht" .
"Bis es eine weiteren Krise gibt, die auf außergewöhnliche Weise an sie zu erinnert und sie in den Vordergrund rückt", so Zagore, "werden die Bedürftigen wieder in Vergessenheit geraten, die Letzrten sein und der Abfall der Gesellschaft werden und Opfer all dieser politischen Strukturen bleiben, deren Verantwortliche zwar behaupten, sich ihrer Sache anzunehmen, sie aber in Wahrheit noch mehr unterdrücken."
Der Missionar erinnert daran, dass die Armen nicht nur in Ausnahmefällen in Erinnerung bleiben sollten: "Ein Zustand der Armut ist immer eine Ausnahmesituation und muss Vorrang vor allem und unter allen Umständen haben". „Deshalb geht das Evangelium der Solidarität über einfache, durch besondere Umstände motivierte wohltätige Handlungen hinaus und fordert das Engagement für einen Wandel in der Tiefe unserer Gesellschaften zugunsten des Wohlergehens der Armen und Verlassensten. Alle politischen und wirtschaftlichen Strukturen, die verhindern, dass die volle Verantwortung für die Bedürftigen übernommen wird, sollten verboten werden, und es muss ein täglicher, dauerhafter Kampf geführt werden, um die Bedingungen der Ärmsten zu verbessern."
"In Afrika wie überall auf der Welt“, so Pater Zagore abschließend, “dürfen wir keine Mühe scheuen, das Evangelium der Solidarität und Nächstenliebe immer und für immer zu predigen, zu leben und zu bezeugen."
(DZ/AP) (Fides 14/5/2020)