Duschambe (Fides) - Caritas Tadschikistan fördert mit den eigenen Programmen auch Jugendliche aus den ärmsten Gesellschaftsschichten des Landes: Im Rahmen eines Tutoren-Projekts, das den gegenseitigen Austausch zwischen älteren und jungen Menschen auf dem Weg in das Erwachsenenleben vorsieht (“Preparation for adulthood - supervision for success”), wurde ein Programm der Rechtshilfe für Jugendliche in Waisenhäusern entwickelt. Dies geht aus einer Mitteilung des Direktors des katholischen Hilfswerks hervor: „Dank dieses Projekts war es möglich, die Rechte der jugendlichen Waisen, die in zwei Heimen in Duschambe und Schachrinav leben, zu schützen. Oft kennen Kinder, die ohne Eltern aufwachsen, ihre Grundrechte und -pflichten nicht und sehen sich mit verschiedenen rechtlichen Problemen konfrontiert, die ihren Weg in die Unabhängigkeit beeinträchtigen. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, haben wir im Rahmen des Projekts spezielle Schulungs- und Rechtsberatungsveranstaltungen organisiert."
Den Teilnehmern wurde das notwendige Wissen über die lokale Gesetzgebung in den Bereichen des Kinder-, Arbeites- und Familienrechts vermittelt. "Sehr oft leiden diese Kinder und Jugendlichen unter schweren Entbehrungen, da einige von ihnen nicht einmal über die erforderlichen Papiere verfügen, wie z. B. einen Ausweis oder eine Geburtsurkunde, oder über Dokumente, die ihren Zustand der Bedürftigkeit belegen, wie z. B. die Sterbeurkunde der Eltern“. Dies hat oft den Verlust des Rechts auf Zugang zu staatlichen Sozialhilfemaßnahmen zur Folge hat, „ganz zu schweigen davon, dass Kinder häufig nicht einmal den Besitz des Vermögens ihrer Eltern beanspruchen können. Und es gibt niemanden in den Waisenhäusern, der diese Art von Unterstützung anbietet", bemerkt der Direktor von Caritas Tadschikistan. Seit 2018, dem Jahr, in dem das Projekt auf den Weg gebracht wurde, konnte über hundert Waisenkindern geholfen werden.
Caritas Tadschikistan wurde 2004 offiziell gegründet, doch bereits seit 1983 waren kleine Gruppen von ehrenamtlichen Helfern, die mit der katholischen Kirche verbunden waren, in der Region aktiv. Die Organisation fördert verschiedene Projekte in den Bereichen Wasserversorgung, Hygiene und Gesundheit und soziale Unterstützung von Benachteiligten.
(LF-PA) (Fides 22/4/2020)