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Durán (Fides) - „Seit Samstag, dem 14. März, sind die Kirchen in Guayaquil geschlossen. Vom Nachmittag bis zum Morgengrauen des nächsten Tages gibt es eine Ausgangssperre, niemand darf auf die Straße. Am Morgen sind nur die Geschäfte geöffnet die für doe Grundversorgung notwendig sind", so Pater Saverio Turato, ein italienischer Fidei-Donum-Priester in Duràn, einem Vorort von Guayaquil, zur aktuellen Krisensituation. "Bis vor ein paar Wochen schaute die ganze Welt nur in eine Richtung (China, Italien, Europa ...), doch heute lässt uns der unsichtbare Feind auch nach Nord- und Südamerika blicken. Und so "sitzen wir alle im selben Boot", wie Papst Franziskus es sagte", fährt der Missionar fort." Während dieses Notfalls öffnet niemand die Türen für diejenigen, die die Symptome von Covid-19 zeigen. Denn wir können, das vorgesehene Protokoll nicht erfüllen und das Gesundheitssystem steht vor dem Zusammenbruch“, so der Missionar.
"Wahrscheinlich”, erklärt der Missionar “sind wir an diesem Punkt angelangt, weil wir die ersten Anzeichen aus der letzten Februarwoche unterschätzt haben. Es gab zwar alarmierenden Berichte in den Nachrichten, aber mit größerer Sorge blickte man dabei ins Ausland, ohne angemessene Sicherheitsmaßnahmen im eigenen Land auf den Weg zu bringen. Doch ein paar Wochen später gab es den ersten Infektionsherd in der Stadt Guayaquil, und erst in den letzten Stunden hat der Präsident der Republik, Lenín Boltaire Moreno Garcés, erklärt, dass die Realität ganz anders ist als die von der Notfallkommission (COE) verbreiteten Daten. Im Land wurden 7.500 Infektionen überschritten und die bestätigte Todesfälle durch Coronaviren liegen bei über 350. Und die Zahlen sind laut Moreno selbst sicherlich höher. In der Küstenprovinz Guayas wurden über 70% der positiven Ergebnisse des gesamten Landes verzeichnet, 4.000 Fälle allein in der Hauptstadt Guayaquil“.
„Auf allen Friedhöfen in der Umgebung warten Leichen” bedauert der italienische Geistliche, “Die Leichen werden entlang der Straßen verbrannt, seit die Bestattungsdienste wegen der zahlreichen Anfragen diese nicht mehr bewältigen können... Darüber hinaus ist das Gesundheitssystem vollständig privatisiert: Wenn man über das notwendige Geld oder eine gute Versicherung verfügt, haben hat man Zugang zu Privatkliniken, andernfalls ist man dazu verdammt, auf sich den endlosen Wartelisten der Sozialversicherung „Seguro Social“ (Versicherung der Arbeitnehmer) einzutragen oder noch schlimmer in öffentlichen Krankenhäusern zu warten."
„Wenn die Asche dieser unerwarteten und unseligen Krankheit erkaltet sein wird, müssen wir den Weg für eine neue Zeit ebnen. Das gilt für alle. Helfen wir uns gegenseitig, aber vor allem helfen wir denen, die sich nicht selbst helfen können”, so Pfarrer Saverio abschließend.
(ST/AP) (Fides 16/4/2020)
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