AMERIKA/ARGENTINIEN - “Hört auf, den Norden auszubeuten”

Dienstag, 18 Februar 2020 ausbeutung   armut   naturkatastrophen   caritas   ortskirchen  

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Salta (Fides) - "Hört auf, aus den Norden auszubeuten", so Pater Rubén Sica, OFM, der Rektor des Heiligtums „Virgen de la Peña“, in seiner Predigt beim Sonntagsgottesdienst am vergangenen 16. Februar in Bezug auf die aktuelle Situation der Bewohner im Norden von Argentinien, wo von infolge von Überschwemmungen im Departement San Martín und der Straßensperren auf der Nationalstraße 34 aufgrund des Überlaufens mehrerer kleiner Flüsse, mehrere Kinder in den indigenen Gemeinden der Region starben.
„Es scheint unglaublich, dass ein einziger Regen all dies provoziert hat: Menschen wurden evakuiert, bewohnte Gebiete wurden überflutet, nach vielen ähnlichen Erfahrungen die wir in der Vergangenheit bereits gemacht haben. Im Norden gibt es, unabhängig davon ob es regnet oder nicht, weder Trinkwasser und noch Strom. Die Versorgung ist stundenlang unterbrochen und unsere Krankenhäuser sind am Boden zerstört. Um zum Arzt zu gehen, müssen wir 400 Kilometer in die Hauptstadt fahren, weil es hier keine Fachärzte", so der Franziskaner. "Wie lange müssen wir noch so leben?" fragte der Priester. "Dieses Gebiet besitzt alle Ressourcen von Kohlenwasserstoffen über die Landwirtschaft bis zum Holz; doch Salta wir ausgebeutet… und wir leiden unter einer unerhörten Vernachlässigung, denn in dieser Region wird nicht investiert. Es gelten rein politische Interessen."
"Dieses Gebiet war in der Zeit vor den Privatisierungen reich“, so der Ordensmann, „aber es verarmt und wird mit Füßen getreten, mit dem erschwerenden Faktor, dass wir nicht einfach an einen anderen Ort ziehen können, weil wir hier Arbeit und ein Zause haben oder ganz einfach unsere Wurzeln und unsere Familiengeschichte."
Infolge der Überschwemmungen in verschiedenen Teilen in der Provinz Salta hat die Caritas Argentinien ihre Soforthilfemaßnahmen für Klimanotfälle auf den Weg gebracht, in deren Rahmen freiwillige Helfer direkt mit den betroffenen Familien zusammenarbeiten.
(CE) (Fides, 18/02/2020)


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