ASIEN/LIBANON - Christliche Kirchenoberhäupter verurteilen Ausschreitungen bei Demonstrationen und begrüßen Regierungsbildung

Mittwoch, 29 Januar 2020 mittlerer osten   ostkirchen   politik   krisengebiete  

ankawa.com


Bkerké (Fides) – Die notwendige Offenheit gegenüber der neuen Regierung, Verurteilung der Korruption sowie eine Warnung vor dem Missbrauch des Demonstrationsrechts durch „unziviliserten“ Aktionen bei Straßenprotesten der vergangenen Monate stehen im Mittelpunkt der gemeinsamen Verlautbarung der Oberhäupter der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften im Libanon, die sich am gestrigen Dienstag, dem 28. Januar, auf Einladung des maronitischen Patriarchen Bechara Boutros Rai im maronitischen Patriarchat von Bkerkè trafen. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Herausforderungen einer delikaten historischen Passage. An der Sitzung im maronitischen Patriarchat nahmen der melkitisch-griechisch-katholische Patriarch Youssef Absi, der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssif III. Younan, der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II., armenische Katholikos sowie der Präsident des Obersten Rates der Evangelischen Gemeinschaften im Libanon und Syrien, Rev. Joseph Kassab, teil.
In dem gemeinsamen Dokument, das am Ende des Gipfeltreffens veröffentlicht wurde, begrüßen die im Libanon anwesenden Kirchenoberhäupter zufrieden die Bildung der neuen Regierung unter Hassan Diab (vgl. Fides 24/01/2020) und über die Berufung von Experten in das Regierungsteam durch den neuen Ministerpräsidenten. Die Geistlichen fordern alle Politiker auf, entschlossen den Weg der Strukturreformen einzuschlagen, die notwendig sind, um das Land aus der ernsten Wirtschaftskrise herauszuholen. Die Kirchenvertreter fordern außerdem, den Verlust von Ressourcen zu stoppen, die dem libanesischen Volk aufgrund von Korruption entwendet wurden. Indem sie das uneingeschränkte Demonstrationsrecht hervorheben, verurteilen sie nachdrücklich den "unzivilisierten" Eindruck, den verschiedene Straßendemonstrationen, insbesondere in Beirut, hinterlassen haben. Gleichsam würdigen sie die Arbeit Sicherheitskräfte und fordern gewalttätigen auf Gruppen, ihre Ablehnung in Formen auszudrücken, die der demokratischen Ordnung entsprechen. Die Rettung des könne nicht durch Blutvergießen erreicht werden.
(GV) (Fides 29/1/2020)


Teilen: