VATIKAN - Verabschiedung von Kardinal Filoni bei “Propaganda Fide”: “Wir müssen heute zur Mission ‚inter gentes‘ übergehen“

Dienstag, 14 Januar 2020 evangelisierung   kongregation für die evangelisierung der völker   päpstliche missionswerke   missionarische Öffentlichkeitsarbeit   mission  

Vatikanstadt (Fides) - "In der heutigen Zeit muss das Evangelium in der ganzen Welt erneut verkündet werden und zwar nicht nur in den traditionellen ‚Missionsgebieten‘, sondern auch auf den Kontinenten mit christlicher Tradition. Von der Mission ‚ad gentes‘ müssen wir heute zur Mission ‚inter gentes‘ übergehen. Jeder Getaufte ist ein Missionar. Und wenn in der Vergangenheit das Evangeliums vor allem von Priestern und Ordensleuten verkündet wurde, gibt es heute eine außerordentliche Beteiligung der Laien sowohl von Einzelpersonen als auch seitens der Mitglieder kirchlicher Bewegungen und Gruppen: dazu gehören – und das ist eine vom Heiligen Geist inspirierte Neuheit - auch Ehepaare und ganze Familien mit Kindern, die leidenschaftlich am Evangelisierungswerk mitwirken: dies ist Anlass zur Hoffnung“, so Kardinal Fernando Filoni, dessen Mandat an der Spitze von "Propaganda Fide" am 15. Januar endet, im Gespräch mit Fides. Als "emeritierter Präfekt" der Kongregation für die Evangelisierung der Völker wird er künftig seinen Dienst als Großmeister des Ritterordens des Heiliges Grabes von Jerusalem ausüben.
Bei seiner Verabschiedung unterstrich der Kardinal "die große Verantwortung der Kongregation gegenüber mehr als 1.200 Kirchsprengeln in Afrika, Asien, Ozeanien und Amerika" und erinnerte daran, dass er um "mit den jungen Kirchen in Kontakt zu treten" als Präfekt des Missionsdikasteriums rund 50 Reisen unternahm , um „die Ortskirchen kennen zu lernen und ihnen zuzuhören“ und um "sie über die Tätigkeit der Kongregation aufzuklären und gleichzeitig ihre Bedürfnisse zu verstehen". Dieses Zuhören sei für die Tätigkeit an der Spitze von "Propaganda Fide" von großer Bedeutung, die auch für die Ernennung von Bischöfen und apostolischen Vikaren in den Diözesen, die ihrer Gerichtsbarkeit unterliegen, zuständig ist, um "zu verstehen, welche Art von Hirte die jeweilige Gemeinschaft braucht".
Der emeritierte Präfekt hob auch die wertvolle Bildungsarbeit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker hervor, die dank der Unterstützung der Päpstlichen Missionswerke jährlich etwa 500 Stipendien an Seminaristen, Priester und Ordensleute der jungen Kirchen vergibt und für die Fortbildung von neuen Bischöfen, Rektoren und Lehren der Seminare in den Missionsgebieten sorgt.
Angesichts des Rückgangs der Spenden am Weltmissionssonntag, mit denen die Päpstlichen Missionswerken Tausende von Projekten auf der ganzen Welt zu unterstützen, appellierte Kardinal Filoni: "Wenn jede getaufte Christ nur einen Dollar pro Jahr für Missionen spenden würde, könnte man den Erwartungen und Bedürfnissen der ärmsten Bevölkerungsteile gerecht werden."
In seinem Grußwort an den scheidenden Präfekten wandte sich Erzbischof Giampietro Dal Toso, beigeordneter Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Präsident der Päpstlichen Missionswerke, mit folgenden Worten an den Kardinal: "Bei unserer Arbeit haben Sie uns stets Sicherheit gegeben. Dabei ist die Arbeit des Präfekten der Propaganda Fide keineswegs einfach, insbesondere weil die Kongregation für die delikate Aufgabe der Bischofsernennungen zuständig ist. Bei dieser Aufgabe konnten wir auf Ihre Erfahrung, Ihre Erkenntnis nach sorgfältigem Zuhören und Ihre Weisheit, die Ihren Entscheidungen auch bei äußerst schwierigen Entscheidungen zugrunde lag, vertrauen. Diese sichere Leitung gründet insbesondere in einer Lebenseinstellung, die nicht unerwähnt bleiben darf: Ihre Selbstverleugnung, d.h. der Verzicht auf die persönlichen Bedürfnisse, um der Kirche freier dienen zu können". Mit einem typischen Südtiroler "Vergelt's Gott" bedankte sich der Erzbischof bei Kardinal Filoni: "Gott belohne Sie mit seinem Segen und seinem Beistand, für all das Gute, das Sie für die Missionen in Ihrem Amt getan und auf den Weg gebracht haben".
(PA) (Fides 14/01/2020)


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