ASIEN/LIBANON - Rat der Kirchen im Nahen Osten bringt das Projekt „Kairos” auf den Weg

Dienstag, 10 Dezember 2019 mittlerer osten   ortskirchen   Ökumene  

MECC

Beirut (Fides) – Das vom Rat der Kirchen des Nahen Ostens (Middle East Council of Churches, MECC) konzipierte Projekt „Kairos im Nahen Osten: Auf dem Weg zu einem globalen Pakt der Kirche“ soll eine globale Reflexion über den Zustand der Kirchen und christlichen Gemeinschaften im heutigen Kontext des Nahen Osten anstoßen. Vom 6. bis 8. Dezember versammelten sich auf Initiative der Abteilung für Theologie und Ökumene des MECC insgesamt 25 Experten für Theologie und Geopolitik aus dem Irak, Ägypten, Syrien, Palästina, dem Libanon, Zypern und Jordanien, um die Leitlinien dieses Wegs zu erörtern, der in seiner vollständigen Form und seinen möglichen Entwicklungen bei der nächsten Generalversammlung des MECC im September 2020 vorgestellt werden soll. Die Experten und Berater wurden im „Bethania-Zentrum“ in Harissa von Pater Gabi Hashem, Leiter der Abteilung für Theologie und Ökumene des MECC, begrüßt und erörterten ein Arbeitsdokument, das theologische und spirituelle Ansätze für eine Analyse der Situation und der Entwicklung enthält, mit der Christen im Nahen Osten konfrontiert sehen, und dabei die Aufmerksamkeit auf den Beitrag, der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaft im öffentlichen Raum lenken soll. Im Rahmen der Arbeitssitzungen betonte Frau Professor Souraya Bechealany, Generalsekretärin des MECC, die Wichtigkeit und Absicht des "Weges", der unternommen werde, um eine realistische und gleichzeitig prophetische Einsicht in den Zustand und die Rolle der Christen in der Region zu fördern. Pater Gabi Hashem erinnerte an die Notwendigkeit von der Option für die Armen auszugehen, um kirchliche Praktiken auch im Nahen Osten neu auszurichten.
Am 2. September wurde eine MECC-Delegation unter der Leitung von Frau Professor Souraya Bechealany von Papst Franziskus (vgl. Foto) im Apostolischen Palast im Vatikan empfangen. Bei dieser Gelegenheit (vgl. Fides, 3/09/2019) wurde dem Bischof von Rom auch das geplante Projekt "KAIROS Naher Osten“ vorgestellt. Der Papst erteilte dem MECC und seine Initiativen seinen Segen und forderte die Mitglieder des Rates auf, ihre Entscheidungen und Maßnahmen auf der Erfahrung der Synodalität zu basieren, die als Ausdruck der Dynamik konzipiert wird, die die Kirchen aus dem Wirken des Heiligen Geistes empfangen.
Der 1974 in Nikosia gegründete Rat der Kirchen des Nahen Ostens mit Sitz in Beirut soll die Konvergenz der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten zu Themen von gemeinsamem Interesse fördern und die Überwindung von Konflikten zwischen den Konfessionen fördern.
Frau Professor Souraya Bechealany, ist maronitische Christin und lehrt Theologie an der Université Saint-Joseph in Beirut. Souraya wurde im Januar 2018 zur Generalsekretärin des MECC gewählt und brachte seither mit ihren Mitarbeitern einen Prozess zur Umstrukturierung des kirchlichen Gremiums auf den Weg.
(GV) (Fides 10/12/2019)


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