ASIEN/LIBANON - Medien berichten über den bevorstehenden Besuch von Kardinalstaatssekretär Parolin

Mittwoch, 19 Juni 2024

abouna.org

Beirut (Fides) – Als pastoralen Besuch in einem Land, das von einer stagnierenden institutionellen und wirtschaftlichen Krise gezeichnet ist und von der wachsenden Gefahr einer Ausweitung des Konflikts, der den Nahen Osten zerreißt, bedroht wird, beschreiben die libanesischen Medien die Nachricht vom bevorstehenden Besuch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Land.
Wie libanesische Fernsehsender und Zeitungen, allen voran die Tageszeitung an „Nahar“ berichten, beginnt der Besuch am Sonntag, den 23. Juni, und wird voraussichtlich bis Donnerstag, den 27. Juni, dauern. Aus dem Bericht geht hervor, dass der Kardinalstaatssekretär in den Libanon reist, um an der Universität Saint-Joseph einer eucharistischen Liturgie anlässlich der Vorstellung eines vom Malteserorden geförderten Landwirtschaftsprojekts vorzustehen, das wirtschaftliche Entwicklung und Ernährungssicherheit miteinander verbinden soll. Gleichzeitig wird Kardinal Parolin nach Angaben libanesischer Medien auch mit führenden Vertretern der libanesischen Kirche - allen voran dem maronitischen Patriarchen Bechara Boutros Rai - und Vertretern politischer Institutionen wie dem Interims-Premierminister Najib Mikati und dem Präsidenten des Repräsentantenhauses Nabih Berri zusammentreffen.
In den libanesischen Medien finden sich auch Kommentare, die an das Interesse erinnert, mit der der Heilige Stuhl die Ereignisse und Schwierigkeiten im Libanon stets betrachtet hat, mit dem Ziel, den Pluralismus und die Koexistenz zwischen den verschiedenen konfessionellen Komponenten als charakteristisches Merkmal der nationalen Identität zu bewahren. Verschiedene Analysen unterstreichen die Bedeutung des Besuchs des Kardinalstaatssekretärs, indem sie ihn mit dem kritischen Moment voller Ungewissheiten in Verbindung bringen, den der Libanon derzeit erlebt.
In den letzten Tagen hat US-Präsident Joe Biden seinen Abgesandten Amos Hochstein nach Israel und Beirut geschickt, um eine dringende Beruhigung des Konflikts zwischen der Armee des jüdischen Staates und den Milizen der libanesischen Schiitenpartei Hisbollah herbeizuführen, damit es nicht zu einem offenen Krieg kommt. Die Hisbollah ihrerseits hat kürzlich Bilder veröffentlicht, die sie als Aufnahmen ihrer eigenen Drohne ausgibt, die die große israelische Hafenstadt Haifa überflogen hat.
Seit Ende Oktober 2022 hat der Libanon keinen Präsidenten mehr. Nach dem Ende der Amtszeit von Michel Aoun haben die parteiübergreifenden Vetos der Parteien stets eine Einigung auf einen Kandidaten für das Amt verhindert, das im libanesischen institutionellen System einem maronitischen Christen vorbehalten ist.
(GV) (Fides 19/6/2024)


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