Rom (Fides) – Die Zukunft Afrikas kann nicht zuletzt auch durch die Bekämpfung des HIV-Virus, der Haupttodesursache unter den Jugendlichen des Kontinents, gesichert werden. Dieser Herausforderung stellt sich das DREAM-Programm der Gemeinschaft Sant Egidio, das anlässlich des Welt-AIDS-Tages am morgigen Sonntag, dem 1. Dezember, daran erinnert, was für junge Menschen in Afrika bereits getan wurde und wie viel noch getan werden muss. DREAM ist seit 18 Jahren in 11 afrikanischen Ländern mit 49 Gesundheitszentren und 25 Labors für Molekularbiologie aktiv, die freien Zugang zur Behandlung und Pflege bieten.
Im Jahr 2016 wurden 73 Prozent aller HIV-Neuerkrankungen bei Jugendlichen in Afrika diagnostiziert (Quelle: www.avert.org). Es wird geschätzt, dass 2030 weitere 740.000 junge Menschen sich mit dem Virus infizieren werden. Bisher konzentriert sich die Hälfte der in aller Welt HIV-positiven Jugendlichen in sechs Ländern. Fünf davon befinden sich in Afrika: Südafrika, Nigeria, Kenia, Mosambik und Tansania.
In Ostafrika ist die Situation besonders ernst. Und von hier aus beginnt auch die Arbeit von DREAM. Fast 6.000 Jugendliche werden derzeit in den Gesundheitszentren des Programms der Gemeinschaft von Sant'Egidio behandelt. Die Hälfte in Mosambik, mehr als 1.000 in Malawi und über 800 in Kenia. In den drei Staaten hat DREAM drei Projekte, die von der italienischen Agentur für Zusammenarbeit und Entwicklung in Zusammenarbeit mit I Care, Mozambique PASS und dem Global Fund finanziert werden.
AIDS bei Jugendlichen zu bekämpfen bedeutet oft, bereits vor der Geburt zu handeln. Tatsächlich erkranken die meisten Jugendlichen perinatal an dem Virus, während der Rest durch ungeschützten Geschlechtsverkehr infiziert wird. Von 2002 bis heute konnte DREAM garantieren, dass 100.000 Kinder von HIV-positiven Müttern ohne HIV-Infektion geboren wurden, indem schwangeren Frauen einen kostenlosen und hochwertigen medizinische Versorgung angeboten wurde, um die Übertragung des Virus auf die Kinder zu verhindern.
Vor allem jungen Frauen sind am stärksten von HIV betroffenen, da Mädchen oft in Armut leben oder unter Gewalt leiden und keine Möglichkeit haben, sich vor HIV zu schützen.
„In den DREAM-Einrichtungen“, so Paola Germano, Direktorin von DREAM abschließend, „gibt es Jugendlichen, die nach dem sie die Phase der Stigmatisierung überwunden haben mit Gleichaltrigen, in Schulen und an Treffpunkten über HIV sprechen. Diese Jugendlichen, die durch die Krankheit zu einer frühen inneren Reife gezwungen werden, konnten durch Behandlung und Inklusion Vertrauen und Hoffnung zurückgewinnen. Ihr Beitrag zur Bekämpfung des HIV-Stigmas bei jungen Menschen ist von unschätzbarem Wert."
(L.M.) (Fides 30/11/2019)