ASIEN/NAHER OSTEN - MECC-Delegation im Vatikan: Papst gibt Projekt “Kairos Middle East” seinen Segen

Dienstag, 3 September 2019 mittlerer osten   ostkirchen   Ökumene   papst franziskus   frauen  

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ASIEN/NAHER OSTEN - MECC-Delegation im Vatikan: Papst gibt Projekt “Kairos Middle East” seinen Segen
Rom (Fides) - Christen im Nahen Osten "sind keine Minderheiten und brauchen keinen Schutz", denn sie "bauen mit ihrem eigenen Zeugnis Brücken mit ihren Weggefährten aller Religionen in der Region und auf der ganzen Welt", so Frau Professor Souraya Bechealany, Generalsekretärin des Rates der Kirchen des Nahen Ostens (Middle East Council of Churches, MECC), bei der Begegnung mit Papst Franziskus im Vatikan am gestrigen Montag, den 2. September. Bei der Audienz beim Bischof von Rom wurde Frau Professor Souraya Bechealany von einer Delegation des MECC begleitet, die sich aus Pater Gaby el Hachem (Leiter der Abteilung für Theologie und ökumenische Beziehungen des Rates) und Dr. Ziad el Sayegh (Berater für Kommunikation und Planung) und dem maronitischen Priesters und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke im Libanon, Pfarrer Rouphael Zgheib, zusammensetzte.
Bei der 40minütigen Audienz dankte Souraya Bechealany Papst Franziskus für seine außergewöhnlichen Initiativen zur Förderung der ökumenischen Prozesse zugunsten der Einheit der Christen, mit denen gemeinsam das Werk Christi zum Wohle der Menschenwürde bezeugt werden soll. Das Treffen bot der MECC-Delegation die Gelegenheit, dem Papst das Projekt "KAIROS Middle East: Auf dem Weg zu einem universellen Pakt der Kirchen" vorzustellen, das mit der "prophetischen Vision" und apostolischen Leidenschaft des Papstes in dieser kritischen Phase der Geschichte des Nahen Ostens und der Welt" übereinstimmt. Frau Professor Souraya Bechealany bat Papst Franziskus um seinen Segen für das Projekt, das in seiner vollständigen Form auf der nächsten Generalversammlung des MECC, die für September 2020 geplant ist, vorgestellt werden soll.
Der Papst betonte im Rahmen des Gesprächs, dass er von der Rede von Souraya Bechealany während des ökumenischen Treffens in Bari im Juli 2018 beeindruckt gewesen sei und lobte ihr besonderes Engagement als Frau an der Spitze des MECC und betonte dabei: "Die Kirche eine Frau ist, nicht wahr? Sie ist doch Braut Christi!". Der Papst sprach dem MECC und seinen Initiativen seinen Segen aus und forderte die Mitglieder des Rates auf, ihre Entscheidungen und Maßnahmen auf der Basis des Prinzips der Synodalität zu treffen.
Wie auf der MECC-Website zu lesen ist soll Souraya Bechealany während des Gesprächs dem Papst auch ihren Wunsch anvertraut haben, einen Prozesses zur Vorbereitung eines "Vatikanischen Konzils des dritten Jahrtausends" führt, da "die Welt, die angesichts von Populismus, Rassismus, Nationalismus und Extremismus auf eine prophetische Stimme wartet". Die MECC-Delegation überreichte dem Papst eine Ikone des Heiligen Ignatius von Antiochia, im Zeichen der Einheit der Kirchen.
Der 1974 in Nikosia gegründete und heute in Beirut ansässige Rat der Kirchen des Nahen Ostens (Middle East Concil of Churches, MECC) hat das Ziel, die Zusammenarbeit der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten in Fragen des gemeinsamen Interesses zu fördern und konfessionellen Kontraste zu überwinden.
(GV) (Fides 3/9/2019)


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