Rom (Fides) - Mit einer "theologischen, intellektuellen und spirituellen Erneuerung" wolle man auf die Herausforderungen reagieren, die sich aus den verschiedenen Kontexten des religiösen und kulturellen Pluralismus für den Glauben und die Sendung der Kirche ergeben“, so Pater Bryan Lobo SJ, Dekan der Fakultät für Missionswissenschaft an der Päpstlichen Universität Gregoriana gegenüber Fides zu den Motiven, die zur Einrichtung eines Fortbildungs-Programms für Missionare geführt haben. "Wir haben versucht, zu verstehen, mit welchen Bedürfnissen und Herausforderungen sich unsere Fakultät befassen könnte", so der Dozent gegenüber dem Fides. "Wir haben auf die Bitten vieler Missionare in den letzten Jahren reagiert, die sich eine regelmäßige kompakte Fortbildung wünschen, und haben dieses Projekt ins Leben gerufen", was gut zu dem Geist passt, mit dem Papst Franziskus den außerordentlichen Missionsmonat für Oktober 2019 ausgerufen hat. "Viele der Missionare sind gerade auf der Durchreise und können sich nicht für Universitätskurse einschreiben, weil sie meist auf Italienisch abgehalten werden und sie keine Zeit haben, es zu lernen", bemerkt Pater Lobo. "Deshalb“, fährt er fort, „haben wir über dieses Fortbildungs-Programm für Missionare in englischer Sprache nachgedacht, mit dem Ziel, ihrer pastoralen Arbeit neue Impulse zu verleihen."
Das Fortbildungs-Programm beginnt mit dem Studienjahr 2019-2020. Anmeldungen sind bereits möglich und werden am 17. Dezember 2019 abgeschlossen.
"Während der Vorlesungen, die über ein Semester verteilt werden, wird eine pastorale Vertiefung der Spiritualität, des Verhältnisses zwischen Verkündigung und Dialog, der Kommunikation, der Neuevangelisierung, der Globalisierung, der Interkulturalität und des religiösen Fundamentalismus angeboten: alles Themen, die das neue missionarische Handlungsfelder darstellen", erklärt Pater Bryan.
Missionare sollten heutzutage, „Inspirationsquelle für andere zu sein, sei es für Einzelpersonen, kleine Gruppen, religiöse oder zivile Institutionen. Dies erfordert ein besonderes Bewusstsein und einen Geist des Dienstes, der die Treue zu Gott und dem Menschen bekräftigt und auf die heutigen sozialen Herausforderungen reagiert", so der Dekan. "Gegenwärtig, so behauptet er, erleben wir eine Entwicklung der traditionellen Sichtweise der Missio ad gentes in engem Zusammenhang mit der Mission inter gentes, die die Kirche in eine Richtung projiziert, die offen für den Menschen ist, eine Kirche im Aufbruch. Unser Ziel ist es, Priester auszubilden, die nicht nur die Verantwortung für die Führung einer Gemeinde übernehmen können, sondern dabei auch einem evangelischen Vorbild folgen. "
Pater Lobo nennt neben anderen Initiativen im Zusammenhang mit den Vorlesungen auch Seminare und Workshops, die sich auf einzelne thematische Bereiche konzentrieren. Besuche wichtiger archäologischer und religiöser Stätten im Zusammenhang mit der Mission der Kirche sind geplant. Am Ende des Unterrichts war auch eine Pilgerreise nach Jerusalem geplant: "Im Juni nächsten Jahres“, so Pater Lobo abschließend, „werden wir die Orte des Heiligen Landes besuchen, an denen die christliche Mission vor zweitausend Jahren begann. Für alle Teilnehmer wird es eine Gelegenheit zur geistigen Bereicherung, zum Gebet und zur Besinnung sein und dazu dienen, ihrer missionarischen Arbeit einen starken Impuls zu geben. "
(ES) (Fides 6/7/2019)